24.05. – 07.07.14 – Kanada-der Norden – 8.450 km (Teil II)

Auf dem Weg über Fort Liard runter nach Fort Nelson haben wir wieder eine Provinzgrenze überschritten. Diesmal British Columbia ( BC ).

Auch BC = bring cash genannt… die höchsten Preise und die meisten und höchsten Steuern.

Dafür aber ein schwindsüchtiges Blechschild zur Begrüßung.

In Fort Nelson beginnt für UNS der legendären Alaska-Highway bei Meile 300.

Hier ist das Heritage Museum ein MUSS.

Marl Brown, der inzwischen 82 Jahre alt ist, hat sein Leben lang alles Mögliche zusammen getragen: Fahrzeuge, Flugzeugteile, sogar Gebäude, vom Postoffice bis hin zu einer Kirche, die erst im vergangenen Jahr hierher verlegt wurde.

Gebäude, teils auch über große Distanzen zu versetzen, ist hier Tagesgeschäft.

Die hier offen rum liegende Bibel trägt das Jahr 1840 …. In D-Land wäre sie hinter Panzerglas.

Marls ganz besonderes Interesse aber gilt alten Autos. Über 30 Fahrzeuge stehen in Reih und Glied in einer Halle, alle im 1A-Zustand und betriebsbereit.

Außerdem hat er einen Buick von 1908 restauriert, mit dem er 2008, also 100 Jahre später, von Fort Nelson nach Whitehorse und zurück gefahren ist (über 1.000 km). Seine Begleitfahrzeuge blieben mit Pannen liegen, er kam ohne Probleme zurück.

Marl ist selbst noch im Museum, beantwortet Fragen und hat immer etwas zum Schrauben.

Für uns hat er diesen Wagen von 1909 gestartet, der nach einer Umdrehung der Kurbel angesprungen ist.

Der etwas andere, modifizierte Turbo-Ofen

Fahrrad mit Allradlenkung …. unmöglich zu fahren …. ER fuhr damit 8er.

Genau DIE Sekunde erwischt, wo beide Füße gerade oben waren …

Einige Endlagerplätze sind echt gefährlich.

Ein ganzes Gebäude voller Kleingedöns

Weiteres Highlight zwischen all den ausgestopften Tieren ist ein Albino-Elch.

Für die nächsten 200 Meilen geht es nun durch die nördlichen kanadischen Rockies.

Am nächsten Morgen werden wir am Straßenrand von einer Bärenmami mit ihren Jungen begrüßt. Und gleich danach sehen wir die ersten Dallschafe. Sie stehen direkt an der Straße und lecken das Salz auf.

Und dieses putzige Squirrel hat sich einfach dazwischen gemogelt.

Plötzlich wird es stockdunkel.

Und dann hat es „etwas“ geregnet …

Gerade noch rechtzeitig vor dem Wolkenbruch erreichen wir die Kröten-Lodge, die die weltberühmte Kappen-Kollektion hat (mehr als 6.800 Stück).

Nach dem kurzen “Nieselregen“ klart es schnell wieder auf.

Die Landschaft ist ein Traum.

Der Muncho Lake ist unbeschreiblich. Mal schimmert er türkisgrün, dann wieder in eisigem blau.

Ein Schweizer Ehepaar betreibt hier eine Lodge und bietet Tagestouren mit mehreren Wasserflugzeugen an, z.B. zum Fischen an eine ihrer zahlreichen Hütten mitten im Nirgendwo oder in den Nahanni-Nationalpark.

Bis zu 5.600 $ kann man investieren, um ein paar Tage zum Fischen zu fliegen ….

Allein diese dreidimensionale, hand geschnitzte Landkarte von einem Bayern ist schon einen Besuch wert.

Marke Eigenbau, mit einem durchgehenden Rahmen, um die Flugzeuge aus dem Wasser zu holen.

Vorwärts ins Wasser, vorne schwimmt der Flieger drauf, dann hydraulisch, dank Nebenantrieb angehoben, und hinten lenkt und fährt der Jeep, nur mit Vorderrad Antrieb.

An unserem Stellplatz in einem Steinbruch hat sich am Abend noch ein Camper zu uns gesellt, allerdings abseits gehalten. Am Morgen halten Sharon & Paul Nault neben uns, die seit 40 Jahren für die Milepost arbeiten. Wer weiß, vielleicht sind wir ja in der nächsten Milepost abgebildet. Die Milepost ist übrigens „DIE“ Alaska- und Nordkanada-Bibel, die jährlich erscheint und die aktuellsten Infos nicht nur über die Orte, sondern auch jede einzelne Meile hat.

DANKE an Conny, Emil ( egn ) und Theresa.

Der Morgen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Ein Elch mit super schönem Geweih steht direkt am Straßenrand. Dann Dallschafe, später Bären …

Am Highway finden wir ein Info Schild, das auf den alten Smith River Airport in 40 km Entfernung verweist.

Im 2. Weltkrieg wurde das Airfield genutzt, um Lieferungen nach Alaska zu fliegen. Zu dieser Zeit gab es keine aeronautischen Karten für die Piloten, die zwischen Edmonton und Whitehorse flogen. Die jungen und unerfahrenen Piloten bekamen handgezeichnete Karten, die die Flüsse und Seen zeigten und wurden mit den Worten „Du kannst es nicht verfehlen“ auf den Weg geschickt.

Im Januar 1942 gingen drei B-26 Martin Marauder Bomber verloren, die im Sturm, ohne Sicht wegen Spritmangel hier in der Gegend gecrasht sind. Alle Crews überlebten wie durch ein Wunder und der Zwischenfall wurde zu einer der bekanntesten Geschichten zu dieser Zeit. Die Flieger wurden Anfang der 70er Jahre geborgen.

Whirlpool Canyon . Hier werden Massen von Treibholz angespült, weil zwei Flüsse regelrecht um die Ecke fließen.

In Liard Hot Springs gönnen wir uns ein heißes Schwefelbad mit Temperaturen von 42 – 52 Grad. Ganz schön warm, aber total angenehm, da es draußen nur 20 Grad hat. Nicht gerade erfrischt, aber doch entspannt, verlassen wir die Quellen.

Der unscheinbare Weg durch den Wald zu den heißen Quellen

und dann dieser Traum-Pool

Frisch geschwefelt betreten wir Yukon-Territorium.

In Watson Lake

… landen wir gleich mitten im gigantischen Schilderwald und wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen. 1942 hat hier Carl Lindley (1919 – 2002) aus Danville, Illinois das erste Schild angebracht. Er war am Bau des Alaska Highways beteiligt und hat wegen Heimwehs sein Heimatschild hier angebracht. Inzwischen ist der Schilderwald auf über 80.000 Schilder angewachsen.

1992, zum 50. Jubiläum des Baus des Alaska Highways, besuchte Carl Lindley mit seiner Frau zum ersten Mal wieder Watson Lake und war überwältigt, was SEIN angebrachtes Schild ausgelöst hatte.

Im Februar 2002 verstarb Carl Lindley in Danville, Illinois wo er sein ganzes Leben verbrachte.

Ein Foto aus 2007…

… jetzt ist in der Mitte und außen herum alles voll.

Wir machen uns Gedanken über unser eigenes Schild, das wir auf dem Rückweg von Alaska hier anbringen wollen. Einen geeigneten Platz haben wir schon gefunden.

Ansonsten hängt man hier alles auf, was sich beschreiben und annageln lässt: Badelatschen, Kehrschaufel … einfach alles, bis hin zu BH und Unterhose.

Dortmund koffergerecht zerschnitten, aber scheinbar ohne Navi unterwegs gewesen … man beachte die Differenz in der Entfernung.

In Teslin am Tlingit Heritage Center finden wir diese Totempfähle, die Tiere wie Wolf (Intelligenz & Führungsfähigkeiten), Frosch (Kommunikation & Stabilität), Adler (Stärke, Führungskraft & Stabilität), Biber (kreativ, künstlerisch & bestimmend) oder Raben (Wissen & schöpferisch) darstellen.

An der Kreuzung zur Canol Road sind noch einige abgestellte Autos von deren Bau aus dem 2. Weltkrieg zu sehen. Diese Straße wurde in den 40er Jahren gebaut, um eine Pipeline zu den Ölfeldern in Norman Wells im Yukon Territory (800 km) zu legen. Nur ein Jahr später wurden die Pipeline und die Strasse schon wieder aufgegeben.

Baukosten 130.000.000 $, eine sehr teure Fehlentscheidung.

Auf dem Rückweg von Alaska werden ( und haben ) wir diese Strecke befahren und berichten.

Johnson´s Crossing am Tesslin River ist eine der Original-Lodges am Alaska-Highway. Sie wurde bereits 1949 in der ersten Milepost beworben.

Die Brücke hinter der Lodge über den Teslin River ist eine von insgesamt drei Stahlbrücken, die beim Bau des Alaska Highways den Status „permanent“ erhielten, also dauerhaft bestehen sollten.

Gebaut wurde sie vom United States Army Corps of Engineers.

Es war die zweithöchste Brücke des Alaska Highways und ist 1944 fertig gestellt worden.
Kosten damals: 1.200.000 $

Die Holzbrücke diente als erste Verbindung, während die Stahlbrücke gebaut wurde.

Weiter geht es direkt bis Whitehorse , ohne jegliche Besonderheiten. Die Landschaft ist schön, aber nicht spektakulär. Und Wildlife gibt es auch nicht.

Whitehorse

Am Walmart müssen wir dringend shoppen, nutzen aber vorher noch das gute WIFI. Wir werden immer wieder in Gespräche verwickelt, so dass wir die Zeit und somit auch das Einkaufen ganz vergessen. So entscheiden wir, dass wir, wie ca. 70 !!!!! andere Camper auch, hier stehen bleiben und unsere bis jetzt 4. Nacht nach 13 Monaten am Wally-Campground ( so wird Walmart bei Campern genannt ) verbringen. Es scheint auf dem Alaska-Highway schon Kult zu sein, dass sich hier alles trifft. Trotzdem ist die Nacht erstaunlich ruhig.

Wir biegen ab auf den Klondike Loop Richtung Dawson City.

Eine kleine Stärkung zwischendurch an der Braeburn Lodge . Hier ist auch ein offizieller Checkpoint für das 1.000 Meilen Yukon-Quest International Schlittenhunderennen.

Das sind mal Zimtschnecken …. und schmecken tun die ……. Mmmmmh.

Inzwischen wird die Zeit bis Inuvik knapp, wo wir am 21.6. zur Sommersonnwende sein wollen. Wir legen nur noch kurze Fotostopps ein, z.B. an den Twin Lakes und den Five Finger Rapids. Die Strecke ist ein Traum und das Wetter mit einem Sonne-Wolken-Mix bei gut 20 Grad ebenfalls. Wir genießen den Tag.

Diese Landmasse war einst Beringia, die sich von Ost-Sibirien über Alaska bis zum Yukon erstreckte. Wenn man hier vor 15.000 Jahren gegen Ende der letzten Eiszeit gestanden hätte, würde der Blick auf eine staubige, baumlose Steppe am Rande einer Eisdecke gehen, und das Hindernis Behringstrasse gäbe es nicht.

Diese Abkürzung hat sich nicht gelohnt.

Lt. GPS wäre auf der schmalen Schotterpiste hier eine Kreuzung … blöd nur, dass wir ca. 12 Meter darüber stehen, die Böschung butterweich ist und in einem Graben endet. Wer rechnet hier schon mit einem Straßen-Neubau … grrr.

Also wieder 9 km zurück und den langen Weg außen herum nehmen.

Arrrrghhhh …. Auch diese Fähre gibt es scheinbar nicht mehr ……

In Mayo halten wir am informal Campground ( kostenlose Plätze / Kiesbuchten ), da wir unser Steinschlaggitter für die anstehenden 2.000 km Schotterpiste bauen wollen. Wir breiten alles aus, messen, schneiden, biegen, messen noch mal, bringen das Gitter in die Schienen und befestigen es am Astabweiser. Nach genau 3 Stunden ist alles erledigt und passt perfekt, wie erwartet.

Die Fahrt nach Keno ist nichts Besonderes, die Piste gut, aber der Ort mit seinen verbleibenden 20 Einwohnern ist ein echtes Juwel. Hier sind noch einige alte Häuschen von Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten geblieben. Als Silber gefunden wurde, boomte der Ort. Und das kleine Minenmuseum ist ein Schmuckstück. Wir sind begeistert.

Eigentlich verbirgt sich hinter der ganzen Sache ein kleines Drama:

3 Schweden mit Namen Gustaveson entdeckten hier am Duncan Creek zwischen Mayo und Keno City 1898 Gold . Um Ihren Fund erstmal geheim zu halten, steckten die 3 KEINEN Claim ab.

4 junge Goldsucher, die 1901, also eigentlich schon viel zu spät, auf dem Weg nach Dawson City waren, fanden die versteckte kleine Mine mitten in den Bergen und steckten sofort einen Claim ab.

Die nächste Stampede nach Duncan Creek begann …3 Jahre nach dem Klondike-Goldrausch in Dawson City.

Bereits 1903 war Mayo auf der Klondike-Route als Transport-Umschlagplatz eingerichtet, in der Hoffnung, es wird ein zweites Dawson City. Die Goldfunde waren aber eher bescheiden.

Joe Walsh, ein Goldgräber und Minenbesitzer, fuhr 1912 nach dem Goldrausch in Dawson sein eigenes dampfbetriebenes Bohrgerät auf eigener Achse von Dawson City ( 290 km ) an den Duncan Creek, in der Hoffnung, hier maschinell mehr Erfolg zu haben, als die anderen mit Handarbeit. 1913 und 1914 bohrte er alle ca. 2 m bis zu 70 m tiefe Löcher, um dann die Bohrproben auf Gold zu untersuchen.

Die Ergebnisse waren aber enttäuschend.

Hier das original im Museum

1915 waren nur noch 11 Männer in den Goldminen beschäftigt.

Kurze Zeit später wurden dann Unmengen von Silber entdeckt. 1919 gab es dann den Silber- Rausch. Keno City entwickelte sich zur reichsten Silbermine der Welt.

Anfangs wurde das ganze Silber wie überall mit Packpferden von den Minen aus den teils extrem schwer zugänglichen Gebieten zu den Verladeplätzen transportiert. „To be a skinner“ ( Pferdeführer ) war ein begehrter Job bei einer Mine.

Als dann 1922 der erste 5-Tonner benzinbetriebene Caterpillar von Bord eines Schiffes fuhr, rannten über 20 Skinner an den Hafen, um zu sehen, ob das wirklich das Ende einer Ära im Minengeschäft ist.

Als sie das Ungetüm sahen, waren ihre Befürchtungen bestätigt. Später sah man alle im Binet-Hotel, wie Sie sich sinnlos betranken.

1923 kam dann der erste 10-Tonner Caterpillar zum Einsatz. Bereits im ersten Winter hat er mehr Silber zu den Verladeplätzen gebracht als 96 Packpferde … ohne, wegen Erschöpfung ausgetauscht zu werden oder wegen schlechtem Wetter die Arbeit einzustellen.

1938 lagen hier 12.000 Tonnen Silbererz, die gepackt waren und auf die Verschiffung nach Whitehorse gewartet haben. Von dort ging es per Zug oder Frachter zu den Schmelzen in die USA.

Die Kapazitäten von Flussschiffen und Eisenbahn reichten einfach nicht mehr aus.

Solche Fahrgestelle hinter den Raupen konnten so richtige Lasten tragen

Auch damals gab es nette Spielzeuge

Die hat bestimmt einige Rechnungen geschrieben …

Allradlaster 1922 von der Guggenheim Company

Winter 1926: 2 junge, reiche Minenbesitzer mit eigenem Auto

Keno City (Silver-City) boomte
24 Std Taxiservice mit dem VW Bus Telefonnummer 72

Uns zieht es die 10 km knochige Piste auf den Keno-Hill (1.849 m) hinauf. Hier oben liegen noch die letzten Schneereste. Hier bleiben wir. Es regnet und ein eisiger Wind pfeift. In der Nacht stürmt es und der Regen hat sich in Schnee gewandelt. Es ist eiskalt!!! Am Schlafzimmerfenster haben wir Eiszapfen, Wombi hat einen regelrechten Eispanzer.

Am Morgen werden wir mit Sonnenschein geweckt. Es ist eiskalt, minus 5 Grad. Wir mummeln uns dick ein und erkunden die Umgebung…

Der Amerikaner würde sagen: Ein 5 Mio. Dollar Ausblick!!!

Hier oben sind noch alte Gebäude und Minenschächte aus vergangenen Tagen.

Zwar sind immer noch Minen in Betrieb, aber die große Ära endete 1988 mit der Schließung der United Keno Mining Company.

Pfeifhasen sehen wir zwar nicht, dafür aber Marmots, die UNS beobachten.

Unten im Ort schauen wir uns die alten Häuser an.

Das Bottlehaus wurde mit 32.000 Flaschen isoliert, ein privates Projekt aus den 60er Jahren.

Die alte Kirche wird als Bibliothek genutzt.

Das Hotel scheint noch als Kneipe aktiv zu sein,

aber die alte Tanke liegt im Dornröschenschlaf…

Zurück in Mayo lockt das Binet-Museum mit der weltweit ersten eisernen Lunge von 1928.

von außen

und von innen

Dann beginnt das Abenteuer des 735 km langen Dempster-Highway nach Inuvik.

Die Gravel ist gut, allerdings so sehr mit Calcium-Chlorid gespritzt, dass es nur so tropft.

Und ist mal nicht gespritzt, so staubt es wie Teufel.

Nein, das ist kein Waldbrand … es staubt noch immer …

Wir überlegen gerade, ob wir hier auf Wally treffen. Sie hat vor einigen Tagen gemailt, dass sie von Whitehorse auf dem Weg zum Tombstone Park ist und dort wandern will. Gut möglich, dass sie noch da ist, gut möglich, dass wir sie längst verpasst haben, bei unserer Trödelei. Während wir noch so überlegen, schauen wir in jede Kiesbucht, ob sich da ein Nachtplatz ergibt. Und als wir an der nächsten Einfahrt vorbeifahren rufen wir beide wie aus einem Mund: Wally!!! Wir haben einen beigen Toyota gesehen. Also zurückfahren und nachschauen …. Und da steht sie auch schon winkend, hat auf uns gewartet, weil sie ja weiß, dass wir in 3 Tagen in Inuvik sein wollen und hier vorbei müssen. Klasse!!! So verbringen wir nach einem Jahr wieder einen netten Abend zusammen und tauschen die neuesten Neuigkeiten aus. In Alaska werden wir uns sicher öfter über den Weg laufen.

Der Dempster ist ein Traum. Die Bergwelt verändert sich immer wieder. Wir hoffen, Seegrasesel (Elche) im Two Moose Lake zu entdecken, aber Fehlanzeige. Wahrscheinlich ist es ihnen hier mit 5 Grad kaltem Wind noch zu kalt. Auch von den Frühlingsblumen, die die Tundra bedecken sollen, sehen wir noch nichts. Zum Teil liegt nämlich noch Eis und Schnee am Wegesrand.

Gegen Abend klart es endlich auf und sogar die Sonne kommt heraus.

In Eagle Plains , dem nördlichsten Truck-Stopp der Welt (sagt der Kanadier), machen wir eine kurze Pause.
Ich wüsste auf Anhieb etliche nördlichere in Norwegen, Schweden und Finnland.

Das Hotel war eine Herausforderung für die Ingenieure. Aufgrund des Permafrostes suchten sie einen Platz, wo ein Felsplateau ist. So konnte das Hotel auf einer natürlichen Fläche gebaut werden und die kostspielige Bauweise auf Pfählen umgangen werden.

Den Arctic Circle haben wir vor 12 Jahren schon einmal in Norwegen und Finnland übertreten. In Kanada ist der Dempster die einzige Straße, die über den Arctic Circle hinaus geht. Hier geht am 21. Juni, also in 2 Tagen, die Sonne 24 Stunden lang nicht unter. Je weiter wir nun noch nach Norden kommen, desto länger bleibt es hell, in Inuvik sogar vom 24. Mai bis zum 19. Juli. Unglaublich.

Dafür ist es im Winter 30 Tage lang absolute Nacht.

Am höchsten Punkt des Dempster Highway, dem North Fork Pass Summit (1.400 m), ist die Wasserscheide zwischen dem Yukon, der nach Westen zur Beringstraße fließt und dem Mackenzie, der in die Beaufort Sea fließt.

Unser Nachtplatz im Schatten … ( Mitternacht !!! )

Am nächsten Tag kommt uns ein Radfahrer entgegen. Henry ist 62 Jahre alt, kommt aus Toronto und ist vor einigen Tagen über Vancouver und Yellowknife nach Inuvik geflogen. Vor 3 Tagen erst hat seine Radtour begonnen. Ziel ist … „Ushuhaia. You know where it is?“ fragt er uns. Natürlich, ist ja schließlich das Endziel unserer Reise im Süden Südamerikas. Er plant ca. 100 km am Tag zu radeln und in ca. 200 Tagen dort zu sein. Respekt!!! Das schaffen wir nicht. Wenn wir so weiter machen, brauchen wir 10 Jahre bis nach ganz unten… Er radelt für einen guten Zweck und sammelt für Alzheimer-Patienten. Wir sind beeindruckt.

Mit Bordmitteln einige Problemchen am Fahrrad beseitigt … und schon konnte es weiter gehen.

Kurz danach fahren wir wieder über die Provinz-Grenze in die Northwest Territories und stellen die Uhr wieder eine Stunde vor (= 8 Stunden hinter Deutschland).

2 Fährüberfahrten ( Yukon und Mackenzie River ) und insgesamt 735 km später …

Inuvik!!!

Wombi bekommt zunächst eine Grundreinigung von innen und außen, bevor irgendetwas anderes passiert. Inzwischen ist es 23:00 Uhr am 20.6., die Sonne steht hoch am Himmel und wir finden unseren Nachtplatz am Ortseingang an einem See.

Angekommen!!! Wir fallen bei gleißendem Sonnenlicht todmüde ins Bett.

Nach dem Frühstück ist es schon 11:00 Uhr. Nun aber los, sonst verpassen wir noch das Aboriginal-Festival.

Ein Programm gibt es nicht. Die Aboriginies kommen „irgendwann“ (wir nennen das „Aboriginie-Zeitzone“) zusammen und es gibt Musik, Tanz und was auch immer. Und ein Barbecue mit Hot Dogs, Hamburgern und Fisch, der köstlich ist!!!

In der Bibliothek haben wir Internet-Zugang. Ich schaue auf die Seite vom Radfahrer, der nach Ushuhaia will, und finde eine Kurzinfo , dass er ein paar Stunden, nachdem wir ihn getroffen hatten, mit seinem Rad mit 40 km/h bergab gestürzt ist, bewusstlos aufgefunden und von einem Autofahrer ins Krankenhaus nach Inuvik gebracht wurde. Mehrere Rippen und Schlüsselbein gebrochen und die Lunge verletzt. War bestimmt ne tolle Autofahrt…
Wir beschließen spontan, ihn zu besuchen.

Am Krankenhaus angekommen sehen wir ihn schon vor der Tür stehen und Kaffee trinken. Ein gutes Zeichen. Er wirkt zwar sehr angeschlagen und hat anscheinend Schmerzmittel bekommen, ist aber soweit in Ordnung. Das hätte auch ganz anders ausgehen können auf der gravel road. Er wird voraussichtlich am Wochenende nach Toronto zurück geflogen und will die Tour evtl. im nächsten Jahr noch mal in Angriff nehmen. Bis er komplett auskuriert ist, wird es einige Wochen dauern und der Sommer hier ist zu kurz, um dann noch mal zu starten. So ein Mist … aber: Glück im Unglück!!!

Wir „urlauben“ ein paar Tage in Inuvik.

Interessant ist das Gemeinschafts-Gewächshaus. 1989 wurde die alte Eis-Arena zu diesem umgebaut. Hier kann jeder Inuviker ein kleines Beet mieten und bearbeiten, was hier sehr beliebt ist, da aufgrund des Klimas ohne Gewächshaus weder Obst noch Gemüse wachsen und frische und bezahlbare Produkte oft nicht verfügbar sind. Es ist übrigens das nördlichste Gewächshaus in Kanada …

Inuvik hat „angeblich“ die nördlichste Moschee der Welt. Diese wurde über Straße und Fluss aus Manitoba hierher transportiert.

Die ersten Nächte sind allerdings der Horror, affenheiß und … MÜCKENPLAGE!!!

Schmelzwasser, das sich im Frühjahr auf dem Permafrost bildet, sammelt sich in Pfützen/Pools und bildet eine perfekte Brutstätte für Moskitos.

Die Moskito Population ist hier ungefähr doppelt so hoch wie im Amazonasgebiet. Glücklicherweise übertragen die Moskitos hier im Norden keinerlei Krankheiten wie Malaria.

Bis zu einer halben Kaffeetasse Blut können Moskitos von einem erwachsenem Karibu täglich abzapfen … unglaublich.

Jede Nacht zwischen 2:00 Uhr und 5:00 Uhr sind wir auf den Beinen … Fenster auf, Fenster zu, Fliegenpatsche, wieder hinlegen, sssssssss. Irgendwie pennen die tagsüber in irgendwelchen Ritzen.

Dabei brennt doch gar kein Licht …scheint doch die Sonne …

Danach sind sie komischerweise genau so schnell wieder verschwunden, wie sie kamen. Ob die einen Wecker haben???

Hans repariert nachts meinen Fensterheber, der sich gestern, 25 km vor Inuvik verkantete und nicht mehr öffnen und schließen ließ. Und flucht dabei erheblich. Trotzdem klappt alles mit Bordmitteln und nach 3 Stunden läuft er besser als vorher.

Am Abend werden wir spontan zu einem BBQ eingeladen. Hier sitzen 3 junge Paare zusammen, grillen und genießen die Mitternachtssonne. Es gibt super leckere Spare-Ribs und Salate, hinterher Eis. LECKER!!! Wir sitzen gemütlich bis nach Mitternacht zusammen in der Sonne, bis sich die Runde auflöst, da morgen fast alle arbeiten müssen. .. pfeif …DANKE

Um 6:00 Uhr geht auch unser Wecker, da es heute ein Pancake-Frühstück im Park gibt. Seit Tagen ist nämlich Öl- und Petroleum-Messe. So verdrücken wir 2 riesige leckere Pancakes mit Ahornsirup, dazu gebratene Würstchen und Speck. Super-Lecker!

Wir kommen immer wieder mit Messeteilnehmern ins Gespräch und erfahren, dass diese heute Nachmittag auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Klingt interessant.

An der Messe tauchen plötzlich viele Eltern mit ihren Kindern auf. Wir sind verwundert. Wir dachten, man informiert sich hier über die neuesten Entwicklungen der Ölförderung in Kanada oder so. Stattdessen hat jeder Mini-Stand seine give-aways auf dem Tisch aufgebaut ( und kartonweise dahinter ), an denen nun jeder entlang geht und sich hemmungslos bedient. Von Interesse an Informationen keine Spur. Durch nicht alltägliche Geschenke wird von den Ölkonzernen versucht, die Gegenwehr der Bürger hier im Norden, die keine Ahnung haben, niedrig zu halten… beschämend.

Wir schnappen uns ebenfalls Taschen und packen ein: Cappies, Trinkflaschen, Kugelschreiber und Notizblöcke, LED -Taschenlampen, wunderschöne Gürtelschnallen, USB Ladestecker, USB-Sticks, Stress-Eisbären, Bärenpfeifen, Bohrer, Bagger und Raupen, Schoki, Bonbons, Äpfel und Wasser. Und zwei tolle Tuktoyaktuk T-Shirts bekommen wir auch noch.

Damit ist der Geschenkevorrat wieder aufgefüllt. Andere Kinder unterwegs freuen sich auch immer tierisch über kleine Geschenke.

Tuktoyaktuk liegt 160 km nördlich von Inuvik an der Beaufort Sea und ist nur per Boot oder Flieger zu erreichen. Seit dem letzten Jahr wird allerdings eine Straße gebaut, die in 4 Jahren fertig gestellt sein soll.

Bauzeit ist wegen dem Permafrosts nur in den Wintermonaten.

Northwind Industries bekam den Zuschlag und hat schon mal etwas aufgerüstet.

Die Baustelle ist regelrecht schwammig im Sommer und daher auch gesperrt.

In Gesprächen auf der Messe haben wir von Taktoyaktukern herausgehört, dass sie sehr froh sind, nun eine Allwetter-Straße zu bekommen. Dann kommen endlich Touristen mit dem Auto bis zu ihnen ans Meer, denn der Flug ist reinster Touri-Nepp.

Ich denke, Inuvik wird das schmerzlich spüren.

Schön zu sehen: Rechts der Dempster Highway nach Inuvik mit dem Neubau nach Tuktoyaktuk, links der Dalton Highway nach Prudhoe Bay in Alaska.

Am Cultural Center bekommen wir die versprochene DVD über die First Nation People, eine 2stündige Doku über deren Kultur, die Wal- und Robbenfängerei, Trommeln und Tanzen etc.

Beim Gespräch mit der Angestellten, die aus Sachs Harbor kommt, einem 400 Einwohner Dorf direkt am Arctic Ocean, hören wir erneut, wie die Regierung mit ihnen umgeht. Dass ihnen die 5jährigen Kinder weggenommen werden, um sie in die Schule zu schicken, wie die Kinder nach ihren Eltern rufen, die sie dann einige Jahre nicht mehr sehen. Die Regierung schickt Schiffe, um die schulpflichtigen Kinder einzusammeln …sicher auch nicht der richtige Weg. Aber Schulen in ihren kleinen Orten gibt man ihnen auch nicht. Sie sagt aber, sie brauchen die Bildung, um die Jobs der Kanadier übernehmen zu können…
Ein schwieriges Thema.

Danach geht es zu Northwind Industries. Die Frau vom Messestand hat Hans gestern eine gefütterte Winter-Jeans-Leder-Jacke versprochen …liegt abholbereit … und schon hat er sie.

Alle Ver- und Entsorgungsleitungen in Inuvik sind wegen des Permafrostes überirdisch und dick isoliert.

Highland-Games. Wir sind gespannt. Erwartet hatten wir ähnlich der schottischen Highland-Games Baumstammwerfen etc., doch hier wird uns die Dorfjugend vorgeführt, die ihre Kondition mit speziellen Arten von Seilspringen, Sprungtechniken und und und trainiert.
Später erfahren wir, dass es sogar eine Olympiade mit diese Sportarten gibt.

Gelenkig sind die schon ….

Ich glaube, hier ist es echt lange Winter.
6-Sitzer – 2-Türer mit Hosenträgergurten.

Modell „Winter“

Wir erinnern uns, 30 Tage totale Dunkelheit … *pfeif*
Die Sonne geht hier am 6. Dezember unter und nicht vor dem 6. Januar wieder auf.

Naja, zum Ausgleich haben sie 57 Tage Mitternachtssonne (24.5. – 19.7.)

7 Tage Inuvik sind genug. Wir machen uns auf den Rückweg und pilgern die gravel entlang, für die wir uns nun richtig Zeit nehmen. Das Wetter verspricht für die nächsten Tage Sonnenschein. Da sollten die 767 km bis Dawson City zu schaffen sein.

Am Zusammenfluss von McKenzie und Red River lassen wir uns abseits der regulären Route mit der Fähre nach Tsiigehtchik übersetzen, einem Nest mit ca. 100 Einwohnern. Auf dem Hügel über den Flüssen prangen zwei Kirchen.

1868 wurde hier eine Mission errichtet. 1902 dann auch einen Handelsposten.

Heute leben hier noch einige der Ureinwohner Kanadas, wo sie noch immer nach alter Methode Fischen und Trockenfisch und –fleisch herstellen. Im Winter suchen die Trapper noch immer nach wertvollen Pelztieren im Busch.

1932 hat hier Albert Johnson, ein „verrückter“ Trapper einen kleinen Krieg ausgelöst, während dessen mehrere Polizisten erschossen wurden. Erst nach einer langen, mehrwöchigen Jagd mit dutzenden Trappern, Fährtenlesern und Polizisten gelang es, ihn in einem Feuergefecht, bei dem auch Sprengstoff eingesetzt wurde, zu töten.
Die ganze Story ist ausführlich am Truck-Stop in Eagle Plains beschrieben und spektakulär bebildert.

Wieder auf dem Dempster überholt uns ein rasender Pickup exakt vor einer Kurve und schert unmittelbar vor uns wieder ein. In dem Moment gibt es einen lauten Knall und ich sehe die kleine Seitenscheibe an der Fahrerseite zerspringen. Ich will mir das Nummernschild merken, sehe aber nur eine Staubwolke. Wir versuchen ihn mit Hupen und Blinken auf uns aufmerksam zu machen, aber bei der Staubwolke fühlt er sich sicher, und gibt scheinbar noch mehr Gas. Hans versucht noch mit knapp 100 km/h auf der gravelroad hinterher zu kommen, aber wir können in der Staubwolke bald nicht mal mehr den Weg erkennen.

An der RCMP in Fort McPherson, das nur 10 km entfernt liegt, nimmt man den Vorgang zwar auf, macht uns aber wenig Hoffnung… so ganz ohne Daten …
Also einfach abhaken.

Inzwischen leiert Hans per Satphone einen Expressversand einer neuen Scheibe per FedEx an. In Dawson City, wo wir in 2 Tagen sein werden, haben wir sogar eine Postadresse bei der Cousine eines Freundes.

Wie gut, dass Hans vor Abfahrt noch die Scheiben mit durchschlag hemmender Folie beklebt hatte. Sie hält die 1.000 Scherben noch überraschend massiv zusammen. Ansonsten hätten wir ein riesiges Loch in der Tür.

Auf dem weiteren Rückweg sehen wir eine „Ortschaft“, die vor einer Woche irgendwie noch nicht da war …

Jährlich, am langen Wochenende im August, entsteht hier mitten im Nirvana am Midway Lake ein Ort für das Midway Lake Musikfestival.

Wir treffen ein junges Paar aus Belgien, Anita und Nathaniel, die „gerade“ aus Ushuhaia kommen. Naja, seit gut 2 Jahren sind sie unterwegs und jetzt auf dem Weg nach Halifax, um dann wieder heim nach Belgien zu verschiffen. Sie sind mit einem 89er ( Chile ) VW-Bulli unterwegs. Wir tauschen uns kurz aus und würden gerne abends mit ihnen zusammen stehen. Sie aber wollen weiter Richtung Inuvik, da sie ja nicht mehr so viel Zeit haben. Schade.

Wir bleiben wie auch auf dem Hinweg einen Kilometer nördlich des Arctic Circles stehen und genießen eine mückenfreie windige „Nacht“ in den Bergen mit herrlicher Aussicht.

Nachtplatz mit Aussicht

Wir haben einige Fotostopps.

Die dicke Schicht Schotter ( teilweise 7 – 11 Meter !!! ) ist hier notwendig, damit der Permafrost nicht schmilzt. Würde dies passieren, würde der ganze Weg matschig und unter Wasser stehen. Aus diesem Grund wurde der größte Teil des Highways auch im Winter gebaut. Der Kies dient also als Isolierung von unten her.

Suchbild: Wer findet den versteinerten Elefanten in der Mitte des Bildes auf dem Berg?

Die Erde ist hier sehr mineralreich. Das Wasser sickert durch Kalkstein, Gips und salz- und sulfathaltige Sedimente, die das Wasser rot und orange-braun färben, wenn sie sich auflösen. Hinzu kommt noch eine nahe gelegene Schwefelquelle, die entsprechend stinkt.

Am Moose Lake sehen wir tatsächlich in einiger Entfernung einen einzelnen männlichen Elch im Wasser staksen und Algen fressen. Leider bleibt er nicht lang und verschwindet in den Stauden. Mit dem Fernglas konnten wir ihn gut beobachten, für ein Foto war er allerdings viel zu weit entfernt. Schade. ( Hans meint … das muss sich fototechnisch bald ändern )

Die letzten Kilometer des Dempster Highway sind schnell geschafft, zwar ohne Platten, dafür aber mit einem fetten Steinschlag in der Seitenscheibe.

Die letzte Brücke am Ende vom Dempster Highway.

Wir biegen ab Richtung Westen nach Dawson City

Schon auf dem Weg dorthin begegnet uns einiges aus der Goldrauschzeit: Endlose Geröllhalden am Weg, alte Wasser-Pipeline, altes Gerät und und und.

Erst mal zu Ola und Andre, die hier zwei Juweliergeschäfte haben. Ihr Sohn Alex mit seiner Frau Michelle ist zufällig auch hier. Leider müssen die beiden aber schon am Nachmittag nach Whitehorse zurück. Schade. Wir dürfen unsere neue Seitenscheibe zu ihm in die Firma liefern lassen und er schickt sie uns dann mit dem Husky Bus nach Dawson City. Tausend Dank. Wir werden uns melden, sobald wir wieder in Whitehorse sind.

Auf der Tafel bezüglich der Außenwand des Hauses, heißt es:
Lach nicht über mich. Ich bin über 100 Jahre alt. Ich bin dreckig und sehe schlecht aus, aber während der Zeit des Goldrausches hatten die Erbauer nicht viele Möglichkeiten bei der Wahl des Materials. Aus diesem Grund nutzten sie alte aufgeschnittene und ausgerollte Ölfässer für die Seitenwände.
Und hier bin ich: ..Die Wand.

Beim Kaffee erfahren wir, dass Ola und Andre seit knapp 30 Jahren in Kanada sind. Über Edmonton, Calgary und Vancouver sind sie nun in Britannia Beach, 30 km nördlich von Vancouver, gelandet. Dort haben sie ebenfalls ein Juweliergeschäft. Den Sommer aber verbringen sie in Dawson City.

Am Abend fahren wir für unsere erste Nacht in Dawson ( wird ja eh nicht dunkel … ) auf den Midnight-Dome hinauf. Von hier haben wir eine tolle Aussicht über Dawson, den Klondike und den Yukon.

Am Pfeil ist unser Nachtplatz

Sonnen Unter- UND Aufgang um 2:00 Uhr morgens

Am nächsten Tag parken wir uns hinter dem Juwelierladen ein. Hier stehen wir prima, mitten in Downtown, aber doch in 2. Reihe.

Da Canada Day ist, schlendern wir herum, schauen mal hier und mal da, gehen zum Kuchen essen in die Info,

danach ins Palace Grand Theatre, wo einzelne Klondike-Charaktäre nachgestellt werden.

Es wurde 1962 komplett restauriert und bei der anschließenden Premiere mit dem Musical „Foxy“ waren sogar Hollywoodstars in der Besetzung

Wir schlendern die Front Street auf und ab,

hören der Live-Musik zu,

bekommen vom Goldwaschen eigentlich gar nichts mit, sehen dafür aber noch ein holländisches Fahrzeug. Leider nicht die Besitzer. Sie scheinen auf Expresstour in Kanada und Nordamerika unterwegs zu sein. Sie haben insgesamt etwa unsere Route, das Ganze aber in nur 6 Monaten!!!

Ihr Dawson Stopp war ca. 30 min., dann ging es im Eiltempo schon wieder weiter.

Eine etwas ungewöhnliche Reifengröße war am MAN montiert.
Sah optisch sehr bescheiden aus …

Eigentlich Wahnsinn, diese wunderschöne Strecke in 6 Monaten zu fahren und einige der schönsten Sachen direkt auszulassen. Die Route führt nur über die Highways

Später erfahren wir, dass der Dalton Highway hoch nach Deadhorse/Prudhoe Bay zu schlecht war und man gewendet hat.
Dann lieber weniger und dafür genießen.
Es ist echt schade, wie manche Reisende ein Land durchfliegen.

Wir nutzen die Wartezeit auf unser Seitenscheiben-Päckchen mit Wäsche waschen, putzen, computern und faulenzen.

Am Abend lernen wir Wolfgang und Siglinde kennen, die mit Kajaks den ganzen Yukon hinunter fahren bis zur Beringsee. Über ihre Reise machen sie kurze Reportagen und Berichte. So sind sie an Andres Werkstatt interessiert. Hans vermittelt und sie bekommen ein Interview und eine Arbeitsprobe.

Auch Hans ist plötzlich im Goldrausch. So müssen wir zum Claim 6 am Bonanza Creek, der öffentlich freigegeben ist.

ER (Skookum Jim) machte übrigens am 17.8.1896 den legendären Goldfund und löste damit den Goldrausch aus.
Und nicht wie immer beschrieben George Carmack … der saß nur hinterm Ofen und hatte, nachdem ihm Jim vom Goldfund berichtet hatte, heimtückischer weise erklärt, dass First Nation People keinen Claim abstecken dürften.
Somit steckte er auf seinen Namen den Claim ab und erntete damit den Ruhm.

Während ich koche, sucht Hans nach Gold. Das wird was werden …

Hans hat die halbe Nacht Gold gewaschen, ist aber nicht wirklich reich geworden. Die geliehene Pfanne taugt nix … er will eine eigene … Na dann …

Und dann !!!!! die eigene Pfanne … und schon klimpern die Dollar $$$ ( … cent ). 

Im Morgengrauen fand er dann dieses Nugget und beendete die Goldwäscherei in Dawson City.

Gleich nebenan, auch am Bonanza Creek, besichtigen wir die größte und letzte Holz-Dredge Nordamerikas (gebaut 1912).

Jetzt wird es technisch und ich übergebe an Hans.

Dredge Nr. 4 war die größte und ist die einzige komplett renovierte.

Kostenpunkt 1912: eine Million Can $ !!!

Zum Verständnis erstmal Daten zu dem Ding:

Eine Dredge ist nichts anderes als eine große, schwimmende, rüttelnde und unvorstellbar höllisch laute, Strom und Wasser fressende Goldwaschpfanne. Sie schwimmt in ihrem eigenen Teich ( ca. 90 x 150 m ) und frisst sich schwimmend und von Seilwinden gezogen langsam vorwärts durchs Land.

Hier die Dredge als Modell

… und so schaut sie heute aus …99 % restauriert.

Hier noch ohne Schaufeln … die lagen schon nebenan.

Das Teil ist 8 Stockwerke hoch, ohne Ausleger 52m lang und 3.000 to. schwer.
Vorne wird quasi ausgebaggert, über das Förderband wird das Gestein in eine drehende, gelöcherte Trommel befördert, mittels Unmengen von Wasser schwereres Gestein ( Gold ist 19 x schwerer als Wasser !!! ) ausgesiebt und hinten fällt der Dreck vom Förderband mit einem langen Ausleger, was die typische Geröllwurst bildet.

Über den Pfeiler im Heck, der zum Fixieren in den Boden gerammt wurde, konnte sie drehend das Erdreich vor sich abgraben.

Die maximale Schaufeltiefe war 17 m und bis zu 5,5 m oberhalb der Wasseroberfläche, wo dann mit Hochdruckwasserkanonen das Erdreich ausgewaschen wurde und dann von dem Schaufelband ausgebaggert wurde.

Bis es aber so weit war, war eine enorm langwierige, ca. 3jährige Vorarbeit nötig. So wurden Probebohrungen vorgenommen, um eine ergiebige Route herauszufinden. Waren diese erfolgreich, wurde von einer separaten Mannschaft mit riesigen Wasserkanonen das Erdreich aufgeweicht und Bäume, Sträucher, oberflächliche Erde und sonstiges bis zum Permafrost entfernt.

Dann wurden unzählige, ca. 8m tiefe Löcher gebohrt, in die gelöcherte Rohre gerammt wurden. Selbige wurden mit Wasser gefüllt, das im Permafrost den Boden sprengte und somit für die Dredge zugänglich machte. Nun mussten noch die Anker oder Zugpunkte für die Seilwinden zum Versetzen der Dredge gebohrt und gesetzt werden.
Das alleine dauerte je nach Boden 1 – 3 Monate.

Die Zugpunkte für die Stahlseile lagen teilweise, je nach Geländeverlauf, bis zu 500m rechts und links voraus.

War ein Gebiet erschlossen, ging es los ….
Eine Saison dauerte ca. von Mitte März bis Mitte November, je nach Temperatur. Ab -40 Grad war es unmöglich, das Wasser am Laufen zu halten.

Gearbeitet wurde in 3-8 Stunden-Schichten, je nach Bodenbeschaffenheit.

Wir erinnern uns … „Eine Dredge ist eine große, schwimmende, rüttelnde und unvorstellbar höllisch laute, Strom und Wasser fressende Goldwaschpfanne“.

Pro Saison bewegte sich eine Dredge ungefähr 800 m vorwärts.

Die Leistungsdaten sind beeindruckend:

Eine Schaufel wiegt 2.100 kg und fasst 0,45 m³, was ungefähr 820 kg Geröll entspricht.
Sie schaufelt ca. 1.100 to. Geröll in der Stunde, was ca. 13.000 m³ in 24 Stunden entspricht. Und das 7 Tage die Woche, 240 Tage im Jahr.

Einen durchschnittlichen LKW zu beladen würde ca. eine Minute dauern, wofür 3 Arbeiter ca. 1 Tag benötigen würden.

Ladeleistung: 22 Schaufeln/min.

Die ganzen Seilwinden für das Schaufelbaggerband und zum Versetzen der Dredge.

Die Trommel bei der Konstruktion
3,5 m Durchmesser, 15,5 m lang und 63 to. schwer

Und nun in der Dredge

Großer Nachteil einer Dredge war, wie man erst später erfuhr … goldhaltige Brocken in dieser Größe wurden von der Trommel mit ca. 4 cm großen Löchern aufgrund ihrer Größe hinten als Abraum weggeworfen.
So wurden Jahre später an vorher besonders goldhaltigen Orten die ganzen Geröllwürste ein zweites Mal von kleineren Dredgen durchsiebt und man fand noch mal Unmengen von Gold.

Die Rutschen, auf denen das ausgesiebte Gestein runterrutschte und über Gitterroste und Kokosmatten noch mal fein bis zum Goldstaub gesiebt wurde. Einmal pro Woche wurden die Gitter gereinigt und die Matten, in denen sich feinster Goldstaub sammelte, ausgewaschen.

Zu dieser Zeit war alles noch etwas stabiler und für die Ewigkeit gebaut.

Der Kontrollraum, von dem aus die komplette Dredge gesteuert wurde. Sie wurde von nur 4 Mann bedient. Nur wenn Sie mit den Winden ca. alle 2 Wochen versetzt wurde, wurden 5 Mann zusätzlich benötigt.

Die 1908 fertig gestellte Yukon Ditch Pipeline, die die Dredgen im Klondike mit Wasser versorgte.

Über riesige Wasserpumpen wurden aus dem 100 km entfernten Twelve Mile River in den Ogilvie Mountains unvorstellbare 125.000 Liter Wasser PRO MINUTE geliefert.

Der Strom für die Klondike Dredgen kam aus einem 60 km entferntem Wasserkraftwerk. Die Dredge hing also an einem Verlängerungskabel, das auf Flößen die letzten Meter zur Dredge schwamm und ständig verlängert wurde.

Schön zu sehen wie das Stromkabel mit kleinen Flößen zur Dredge geführt wird.

Normaler Betrieb benötigte 920 PS, in Sonderfällen z.B. extrem schwieriges Gelände oder Anheben des Rammbocks im Heck wurde noch mehr Strom benötigt.

Ein kleiner Goldklumpen, der hier gefunden wurde

Dredge Nr. 4 arbeitete von 1912 an flussaufwärts durch das Klondike Tal, bis sie an der Stelle, die als „Boyle Concession“ bekannt war, 1924 sank. 1927 wurde sie wieder instand gesetzt und arbeitete sich bis zum Hunker Creek vor. Der Boden an der Mündung des Hunker Creek war so reich, dass die Dredge an einem Tag über 800 Feinunzen Gold ( ca.23 kg !!! ) schürfen konnte.

Sie blieb bis 1940 in Betrieb, wurde dann zerlegt und am Bonanza Creek durch die Yukon Consolidated Gold Corporation wieder zusammengesetzt, komplett renoviert und arbeitete weitere 18 Jahre hier am Bonanza Creek, wo sie exakt an der jetzigen Stelle 1960 sank und außer Dienst gestellt wurde.

Der Weg den sich die Dredge Nr. 4 durchs Land fraß.

Lange Zeit lag Sie da, bevor Sie von 1991-1992 ausgegraben, schwimmfähig gemacht restauriert und nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

In ihrer 46jährigen Dienstzeit wurden zu Spitzenzeiten alle 3-4 Tage ca. 25 kg Gold ausgesiebt, das in Dawson gereinigt und geschmolzen wurde. 2 x im Monat wurden ca. ein Dutzend Goldbarren zur Bank gebracht.

Gesamtausbeute bei außer Dienst Stellung: ca. 8 metrische Tonnen reines Gold..
Goldpreis 1898: durchschnittlich 20.67 US$ pro Unze ( 28,35g )

Eine Dredge fraß alles was sich Ihr in den Weg stellte, und so kamen die Dredgemannschaften zu einem lukrativen Nebenverdienst.
Es wurden unzählige Mammutstoßzähne sowie vieles anderes Prähistorisches Material zu Tage gefördert und sehr gewinnbringend verkauft.

… und so sah die Landschaft aus, nachdem eine Dredge hindurch geackert war. Genauso schaut es auch heute, 115 Jahre später noch rundum Dawson City aus.

Im gesamten Yukon waren zur Hoch-Zeit 27 Dredgen im Einsatz

Doch auch hier blieb die Zeit nicht stehen. Man hat erkannt, dass mit großen dampfbetriebenen Baggern wesentlich kostengünstiger und unabhängiger große Bereiche bearbeitet werden können. Die mittlerweile größten Firmen waren die Canadian Klondike Mining Company und die Youkon Gold Company … und wer steckte bei beiden mitunter dahinter ??? … Die Familien Guggenheim und Rothschild ….

Gold hat ungefähr die Festigkeit/Härte eines Fingernagels.

Aus einer Unze Gold ( ca. 28g ) kann man einen Draht/Faden mit einer Länge von 50 Meilen = 80 km herstellen.

Ebenso kann man einen Würfel von 1 Kubik-Inch = 16,4 cm³ zu einer Fläche von 16.000 Quadrat-Inch = 10,32 m² dengeln.

Beeindruckend !!!

Zurück in der City dürfen wir bei der Führung durch das Theater von 1899 (im alten Stil wieder aufgebaut) auch in die alten Räume der Stars schauen sowie hinter die Kulissen.

Abstecher bei Radio Dawson …chaotisch, macht aber gute Musik.

In der Innenstadt finden wir noch viele interessante alte Häuschen.

Direkt auf den Boden gebaut …. Der Frost wird’s schon richten …

Auch eine kleine, wirklich sehr kleine, moderne Ecke gibt es mittlerweile in Dawson City.

Zur bereits abflachenden Boomzeit 1900 hat die Regierung 6 Prunkbauten in Dawson City errichtet, u. a. diese pompöse Post, die nur bis 1924 in Betrieb war, dann viel zu groß war. Hintergrund war, den Investoren vorzugaukeln, dass Dawson immer noch aufstrebend sei, damit sie ihr Geld investierten.

In der alten Post …

… haben wir ein sehr interessantes Gespräch mit der Info-Susi, die schon seit 23 Jahren hier lebt und in der glücklichen Lage ist, dass sie einen Full-Time Job bei Parcs Canada hat und im Winter die Planungen für das nächste Jahr macht. Ansonsten haben hier fast alle den Sommer über 2-3 Jobs, im Winter ist es eher mager. Sie selbst muss also nicht mehr nebenher kellnern.

Vom Dach der alten Post fotografiert.

Von ihr erfahren wir, wie die Goldsucher nach Alaska kamen. Die „Einfachen“ kamen mit dem Schiff bis zum Chillkot Pass in der Nähe von Skagway in Alaska. Diesen zu überwinden hat etwa 2-3 Tage gedauert. Alle mussten sich mit ausreichend Lebensmitteln, etwa 400 Pfund Mehl, 100 Pfund Bohnen, 100 Pfund Zucker, um nur einiges zu nennen und dem ganzen Equipment eindecken, so dass sie insgesamt ca. 1 Tonne Gewicht pro Person über den Pass zu befördern hatten. So kam es, dass sie bis zu 40 x gelaufen sind, um all ihre Vorräte in das 33 Meilen entfernte Bennett zu bringen. Wenn sie dann zu spät waren und der Yukon schon zufror, mussten sie dort den ganzen Winter verbringen. Das ging 1897 ca. 30.000 Personen so. Bis sie dann 1898, nachdem sie ein Schiff oder Floss gebaut hatten, nach weiteren 2-3 Monaten auf dem Yukon endlich Dawson erreicht hatten, waren alle Claims schon vergeben und sie konnten nur noch bei den großen Minengesellschaften arbeiten. Der Traum vom schnellen Gold war somit gestorben.

Dezember 1898 am Chillkot Pass. Jeder versuchte irgendwie noch hinüber zu kommen.

Wer reich war, konnte die Inside-Passage mit dem Schiff über Alaska wählen und sich dann den Yukon herauf schippern lassen. Das war zwar nicht schneller, dafür musste man aber nicht beschwerlich über den Chillkot Pass. Und es war natürlich entsprechend teurer.

Zur Boomzeit waren in dem ursprünglichen Fischerdorf Dawson City bis zu 40.000 Personen. Heute leben hier ganzjährig ca. 1.500 Personen, im Sommer mit den Minenarbeitern und dem Tourismusgeschäft ca. 3.000.

Der Goldfund war am 17. August 1896. Jedoch bis Mitte Juli 1997, also fast ein Jahr lang, wusste kaum einer, was im Norden abging.

Erst als das erste Schiff im Juli 1897 mit reichen Goldgräbern und fast einer Tonne Gold an Bord Seattle an der Westküste erreichte, war es vorbei mit der Ruhe.
Sofort wurde die Nachricht über alle Zeitungen und Radiostationen verbreitet.

Das Commissioners House war dem Regierungsoberhaupt des Yukon vorbehalten. Ein Prunkbau von 1900. Interessant ist, dass Dawson City bis 1953 Regierungshauptstadt des Yukon war. Als aber Whitehorse boomte mit Highways, Zuganbindung, Flughafen … wurde die Hauptstadt, und mit ihr 800 Angestellte, dorthin verlegt.

Heute wird es auch gerne für Hochzeiten gebucht

Die SS Keno machte ihre letzte Fahrt 1960 von Whitehorse nach Dawson, um ein Museumsschiff zu werden. Dabei lief sie auch noch auf eine Sandbank und musste sich mit der Winde wieder frei schleppen.

Sie wurde 1922 gebaut um Silber und Zink aus den Minen von Keno und Mayo nach Stewart im Süden Alaskas zu transportieren.

Mehr als 250 Dampfschiffe waren von 1896 bis 1950 auf dem Yukon unterwegs.

1923 wurden an einem einzigen Tag 70 Dampfschiffe gezählt die Gold, Silber oder Equipment bis nach Alaska transportierten.
Auf Grund dessen waren zu der Zeit entlang des Yukon Rivers so gut wie keine Bäume mehr vorhanden, weil alles gefällt und an zahlreichen Lagerplätzen Richtung Dawson zum verheizen gelagert wurde.
Das 500 Meilen Abenteuer flussabwärts von Whitehorse nach Dawson City dauerte nur ca. 40 Stunden … der Rückweg flussaufwärts dagegen mehr als 4 Tage.

Für den Abend haben wir Karten für Diamond Tooth Gerties Show. Es gibt drei 30minütige Shows im Abstand von 2 Stunden. Die Karten sind für die ganze Saison 2014 gültig.

Die erste Show verpassen wir, weil wir durch die Kneipen ziehen. Im Downtown Hotel bleiben wir stecken, weil wir uns das Spektakel um den „Sourdough Toe“ anschauen. Für 5$ kann man seinen Wodka mit dem angeblich alten abgetrennten Zeh bestücken, der dann beim Trinken die Lippen berühren muss. EKELIG!!!

Pünktlich um 22.00 Uhr zur 2. Show sind wir an dann auch dabei. Diamond Tooth Gertie und die Mädels geben alles. Eine tolle Show. Sogar Hans schafft es auf die Bühne und darf mittanzen… und gewinnt sogar das Finale der Kandidaten aus den Zuschauern. Wir sind begeistert und bleiben bis zur letzten Show um Mitternacht, die nicht mehr im Saloon Stil gehalten ist, sondern moderne Rockmusik mit toller Show bietet. In den Pausen schauen wir den Zockern im Casino-Teil zu und trinken noch einige Yukon-Bierchen.

Gegen Mitternacht war der Haufen Jetons … weg.
Und der Blick der Ehefrau deutlich „ unentspannter “.

Wir sind so begeistert, dass wir am nächsten Abend nicht nur die 1. Show ansehen, sondern noch mal bis weit nach Mitternacht hängen bleiben … haben wir doch eine Saisonkarte.

Nun ist es aber gut mit Dawson City.

DANKE noch mal an Ola und André.

Unsere Seitenscheibe ist übrigens bereits 2,5 Tage nach telefonischer Bestellung eingetroffen.
München – Toronto – Vancouver – Whitehorse mit dem Flieger und die restlichen 540 km mit dem Husky–Express–Bus … unglaublich.

Dawson von der anderen Seite …

Der braune Yukon, in den der klare Klondike River fließt.

Wir fahren zum Top of the World-Highway, wo mitten in den Bergen auf dem höchsten Punkt (1.376 m) die Alaska-Grenze ist und hoffen, dass wir in Alaska nicht zum Essen auf Rädern werden.

Allgemeine Infos

Aktueller Wechselkurs: 1 € = 1,48 Can$

Diesel in Alberta 1,45 Can$/L in High Level
1,37 Can$/L in Rycroft

Diesel in British Columbia 1,46 Can$/L in Dawson Creek

Diesel in Northwest Territories 1,51 Can$/L in Fort Smith
1,37 Can$/L in Hay River im Indianerreservat
1,45 Can$/L in Yellowknife
1,39 Can$/L in Rae
1,90 Can$/L in Inuvik

Diesel im Yukon = 1,47 Can$/L in Teslin
1,69 – 1.99 Can$/L Alaska Hwy zw. Fort Nelson u. Whitehorse
1,60 Can$/L in Stewart Crossing
1,53 Can$/L an der Abzweigung zum Dempster

Yellowknife
Hertitage Museum: kostenlos
Regierungsgebäude incl. geführter Tour: kostenlos

Fort Nelson: Museum = 4 Can$

Liard Hot Springs
Quelle pro Person = 5 Can$
Campground = 24 Can$ incl. Quellen

Keno: Museum = 2,50 Can$

Mayo: Museum = 2,50 Can$

Dawson City

Diamond Tooth Gerties:
3 verschiedene Shows am Abend: 12 Can$ pro Person, Ticket gültig für die ganze Saison

Dredge No. 4:
15 Can$ pro Person bzw. im Kanada-Pass enthalten

Veranstaltung im Palace Grand Theater:
6,30 Can$ pro Person bzw. im Kanada-Pass enthalten

Führung durch das Palace Grand Theater:
6,30 Can$ pro Person bzw. im Kanada Pass enthalten

S.S. Keno (sternwheeler):
6,30 Can$ pro Person bzw. im Kanada Pass enthalten

Geführte Tour durch historic Dawson City:
6,30 Can$ pro Person bzw. im Kanada Pass enthalten

3 Gedanken zu „24.05. – 07.07.14 – Kanada-der Norden – 8.450 km (Teil II)

  1. Sam and Marti Somsel

    Enjoying your trip with you by way of your photos. Is there a way to access your first series?

    We met you at McDonald’s in Manistee, MI. This is my first time on your site. GREAT!

    Antworten
  2. Felix Ihlefeldt

    Interessante Schilderung, soweit im Norden war ich nicht. Ich bin aber 2015 mit dem Fahrrad von Vancouver nach Halifax gefahren und 2017 von Québec City nach Saint John’s.
    Mehr auf meinem Blog.

    Antworten

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