01.01. – 31.01.2014 – Florida (Teil II) – 2.703 km

Neujahr!!!
Wir verbringen den Tag faul am Casino und lassen uns am Abend das Neujahrsbuffet schmecken. Das reicht von Scampi über Austern, Lamm-Steak, Angus-Steak, Fischfilet bis hin zu Truthahn und allen erdenklichen Salate. Wein dazu, vorher Suppe und Kaffe und Kuchen danach … was will man mehr.

Muhammad Ali aka Cassius Marcellus Clay wurde hier ein ganzer Raum gewidmet …. Ob er hier gezockt oder in dem riesigen Hotel geboxt hat konnten wir nicht erfahren.
Er schickte sie jedenfalls alle auf die Matte.

first minute, first round …

Und alles was einst Rang und Namen hatte war auch schon hier.

Da wir kein Silvesterfeuerwerk hatten, wollen wir als Ersatz sehen, wie in Cape Canaveral eine Rakete gestartet wird. Wenn schon, den schon!

Am Morgen des Starts schauen wir zufällig noch mal ins Internet und stellen fest, dass aufgrund des Wintereinbruchs im Nordosten der USA der Start …um 3 Tage verschoben wurde auf den 6.1. Wir fühlen uns wie Pozzo und Lucky in „Warten auf Godot“ … und sie warten immer noch …

Was machen wir bis dahin??? Die Keys sind uns zu weit, am Casino wollen wir auch nicht mehr stehen … also entscheiden wir uns für die Everglades.

Der Weg südlich von Miami zu den Everglades führt an unzähligen riesigen Baumschulen und nennen wir es mal Gärtnereien vorbei.

Nicht unbedingt kleines Gerät im Einsatz

Das Wetter ist gut, 20 Grad, ein wenig Wind, so dass wir keine Moskitos haben.

Ich hab mal fürs Foto das Level hochgeschraubt …. 

Mit unserem Nationalpark-Jahrespass ist der Eintritt gratis.

Durchaus interessant sind die Infos der Ranger. Alles wofür man sonst eigentlich keine Zeit hat.

Allerdings machen sich die Gator rar, da es in der letzten Zeit viel geregnet hat. Bei Trockenheit würden sie eher hervorkommen.

Da man an einen Gator nicht mal eben vermessen kann, gilt folgende Faustregel: Die Inches zwischen den Augen und der Nasenspitze entspricht ungefähr der Länge des Gators in feet.

So ein Gator wird in Freiheit 30 – 35 Jahre alt, in Gefangenschaft bei guter Pflege und Fütterung auch bis zu 60 Jahre. Interessant ist, dass sie bei kühleren Temperaturen weniger fressen, da sie die Wärme zur Verdauung benötigen. Sie fressen etwa alle 3 Tage. Auch die Vögel, die sich neben ihnen niederlassen. Die können nur hoffen, dass die Gator gerade keinen Hunger haben.

Und ein Gator wird nie auf Distanz angreifen … aus Angst, für den dann anstehenden Kampf nicht genug Kraftreserven zu haben. Selten greifen sie auf Land an … das Wasser als Muskelkatapult fehlt da nämlich. Vom seichten Wasser aus dagegen kann ein Gator einen Landangriff auf die ersten ca. 20 m Distanz mit der Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes führen. Den Blitzstart ermöglicht das Wasser und die unglaubliche Muskelkraft im Schwanz, welcher als regelrechter Katapult genutzt wird. Die meiste Zeit liegen die Typen aber einfach nur friedlich rum.

Aber wie sagte der Ranger so schön … gib einem Gator NIE eine Chance …. Er wird sie nutzen.

Macht nix, dass wir heute nur einen Gator aus der Ferne sehen, war trotzdem ein schöner Tag. So haben wir eben Vögel beobachtet.

Anhinga

Selbst in den Mangrovenwäldern ist man nicht alleine ….

Big brother is watching you !!!

Die Campgrounds hier in den Everglades haben nur primitiv camping, was ja für uns vollkommen ausreichend ist. Da es sich aber um die Everglades handelt, vermuten wir trotzdem horrende Preise. Sixt…??? !!! $
Und dann sind wir positiv erstaunt. Sixteen …16$!!! Wir sind überrauscht, dass er nur halb gefüllt ist. Für diese Jahreszeit hätten wir „ausgebucht“ erwartet.

Ám nächsten Morgen wollen wir Manatees (Seekühe) sehen. Es regnet. Nix gibt’s zu sehen. Außer einem Fotoshooting mit einem Gator, der direkt vor uns posiert. Alle weiteren Trails sparen wir uns für unseren nächsten Besuch bei hoffentlich besserem Wetter auf. Wir haben ja Zeit und kommen überall 2 x hin …

Airboat-Fahrten sind im Nationalpark verboten

Hier in den Everglades sollen noch ca. 100 Florida-Panter leben. Gesehen haben wir nur diesen hier …

Am Abend treffen wir auf Becky und Len aus USA, die bereits seit 4 Monaten in ihrem „Zirkuswagen“ unterwegs sind. Ihr weiterer Weg geht ebenfalls nach Westen. Wir tauschen Infos aus und beschließen aufgrund ihrer Erzählungen, dass wir unbedingt zu Mardi Gras (Karneval) in New Orleans sein müssen.

Nun aber auf nach Key Biscayne. Cliff und Sally, die wir im Sommer in Kanada kennen gelernt haben, haben uns zum Mittagessen im Yachtclub eingeladen. Hier verbringen sie den Winter auf ihrem Boot. Sie haben noch ein befreundetes Paar eingeladen. Dietlinde kommt ursprünglich aus Bielefeld. Ihr Mann Dean ist Amerikaner. Die beiden leben schon seit Jahren in Key Biscayne. Dietlinde freut sich, mal wieder Deutsch sprechen zu können.

Nach dem Essen fahren wir mit dem Boot raus.

Wir bewundern die Millionenvillen und Boote Key Biscaynes, die man nur vom Wasser aus einsehen kann. Unglaublich, welche Werte hier stehen und schwimmen.

Skyline von Miami

Und so lassen wir einen wunderschönen Tag ausklingen…

DANKE Sally und Cliff!!!

Raketen-Start in Cape Canaveral!!!
Wir checken morgens als erstes wieder die Homepage vom Space Center: Der Start ist für 17:06 Uhr angesagt. Wir starten auch gleich durch, müssen wir doch wieder fast 400 km zurück gen Norden fahren. Frühstück fällt aus, es gibt nur einen McDonald-Kaffee und ein paar Kekse auf die Hand.

Ich versuche sofort während der Fahrt telefonisch Karten zu reservieren, so dass wir vom Kennedy Space Center (KSC) aus einen Shuttle-Service zu den Aussichtstribünen haben. Die Shuttle fahren ab 15:15 Uhr. Das Ticket müssen wir am Express-Automaten mit unserer Kreditkarte ziehen. Hoffentlich klappt das.

Trotz aller Hindernisse kommen wir gut voran. Pünktlich um 15:00 Uhr laufen wir mit qualmenden Socken auf dem Parkplatz ein. Schnell den Rucksack gepackt mit Stativ, Kamera, Fotoapparaten, Fernglas etc und nix wie los. Reserviertes Ticket ziehen klappt super. Endlich sitzen wir im Bus. Als wir um 16:30 Uhr ankommen, sind die Tribünen ziemlich voll besetzt. Auch die Stehplätze direkt am Zaun sind schon vergeben. Inzwischen ist es empfindlich kalt und windig geworden. Hatten wir heute früh in Miami noch 29 Grad, so sind es jetzt nur noch 16 Grad. Doch wir müssen nicht lange frieren.

Pünktlich um 17:06 Uhr wird die Rakete gezündet. Wir sehen den Feuerball aufsteigen. Beeindruckend. Allerdings ist der Spuk relativ schnell vorbei, da die Rakete schnell in den Wolken verschwunden ist. Schade. Wir hätten uns klares Wetter gewünscht. Trotzdem: ein unvorstellbares Erlebnis. Besonders die Schallwelle, die erst im Nachhinein gigantisch zu hören und spüren ist. Und das, obwohl wir ca. 7 km entfernt stehen. Und auch die Rauchwolke, die noch lange zu sehen ist, ist einfach imposant.

Die Videocam hat das mit dem 700er Zoom besser eingefangen, ist aber leider noch nicht bearbeitet.

Nach diesem langen Fahrtag sind wir groggy. Wir verziehen uns sofort auf unseren bekannten Nachtplatz am Press & Communications Center und fallen nach einem schnellen Abendessen in den Tiefschlaf.

Bestens ausgeruht starten wir in den nächsten Tag und fahren erneut zum KSC. Heute schauen wir uns im IMAX den Hubble-3D Film an. Der Film zeigt die Shuttle-Mission zur Reparatur des Hubble Teleskops in 2009. Die letzte Chance, das Ding vor dem Ende der Shuttleflüge noch mal upzudaten. Dazu stand sogar für den absoluten Notfall erstmalig in der Geschichte ein startfertiges zweites Shuttle mit Crew abflugbereit in der Startrampe.

Besonders beeindruckend sind aber die von Hubble gesendeten Bilder, auf dem die Orion-Nebel zu erkennen sind. Unbeschreiblich!!! Das werden wir uns morgen noch mal anschauen und Hans will versuchen, Fotos durch die 3D-Brille zu machen.
Hier das Ergebnis:

Noch ein Stück vor, sonst siehst Du nix … keine Angst, ist nur ein schwarzes Loch …*pfeif*.

Zum Abschluss unseres diesmaligen KSC-Aufenthalts steht noch ein Besuch der Hall of Fame auf dem Programm. Nach 3 Stunden weiterer Infos zur Raumfahrt aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart mit Gedenktafeln und Ausrüstungsgegenständen sind wir k.o. Zurück zum Stellplatz, den wir jetzt schon zum 9ten mal unbehelligt nutzen.

Hier ist eine ganze Halle den einzelnen Astronauten gewidmet

Selbst der computergesteuerte Cola-Automat war im Space Shuttle verbaut

Meritt National Refuge. Dort gibt es einen Wildlife Drive. An der Info erfahren wir, dass wir viele Vögel, ein paar Gator, aber keine Manatees sehen würden, da es heute mit 20 Grad und Bewölkung zu kühl ist. Sie halten sich dann eher am Kraftwerk auf, wo das Wasser wärmer ist. Und der Bereich ist für Touris natürlich nicht zugänglich.

Die Vogelwelt ist tatsächlich sehr zahlreich vertreten, für uns aber nicht so interessant. Zwei große Gator sonnen sich, ein Baby-Kroko ist auch noch vertreten, aber das war es auch schon. Allerdings sehen wir später noch ein gemütlich dahin schlenderndes Armadillo (Gürteltier).

Da dies unsere letzte Nacht am Press Center ist, trödeln wir morgens herum und frühstücken auch noch hier. Gerade rollen wir vom Parkplatz herunter, da hält uns der Sheriff mit Blinkiblinki und Geheule an. Wir können hier nicht parken. Er hätte uns hier vor einigen Wochen schon gesehen. Wir erklären, dass wir im Büro das OK bekommen hätten. Das könne nicht sein, dass könnten die gar nicht. Wir erklären, dass wir hier nur geschlafen haben … wir kommen ins Gespräch und er versteht uns. Er hätte gedacht, wir hätten dort für ein paar Tage geparkt und seien mit den Rädern unterwegs. Nein, nein, wir haben nur nachts dort geparkt um zu schlafen. Und heute ist unser letzter Tag in Canaveral. Falls wir am 23. noch mal zum nächsten Raketenstart zurück kommen, sollen wir einfach nach Einbruch der Dunkelheit ankommen und im Morgengrauen wieder fahren … No problem.

Am Abend stehen wir wieder bei Mark und Gabriela im Garten in Fellsmere.

Zwischendrin nutzen wir noch die Möglichkeit, den Rick Grisson Memorial Wetlands Park in Viera zu besuchen (Exit 191, 2-3 Meilen West auf Wickham Road). Dort ist ein wahres Vogelparadies. Leider ist das Wetter heute schlecht, es regnet. Trotzdem gefällt uns der Park (kostenlos) sehr gut.

Wir bleiben 6 Tage lang in Fellsmere faul stehen, zumal wir hier Internet haben. Die Sonne scheint … wir lassen es uns gut gehen.

Garfield hat sich gleich bei uns eingenistet.
Wenn ich hier bleiben darf, passe ich auch aufs Auto auf und lasse keinen rein …
Leider kam er damit nicht durch und er muss nun weiterhin das Haus hüten.

Vergiss es, DU kommst da ned rein !!!

Beim computern stoßen wir wieder auf Nordamerikas größte RV-Messe in Tampa. Da müssen wir hin, meint Hans. Ich drehe am Rad … habe keine Lust auf Wohnmobile, Camper, Busse, Trailer, 5th wheeler …

Also werden die Pläne erneut geändert. Es geht noch nicht in den Süden, sondern erst in den Westen nach Tampa (Messe 15. – 19.1.) Und dann können wir auch gleich weiter hier rumtrödeln, da wir ja am 23. noch mal einen Raketenstart in Canaveral sehen wollen …

On the road again …und auf zu Amerikas größter Wohnmobil-Messe nach Tampa.

Kurzer Zwischenstopp an der riiiesigen West Gate Ranch.

Urlaub auf dem Bauerhof gibt’s auch in Amerika. Nur ist es da nicht mit Kälbchen streicheln und Traktor fahren getan.
Hier sieht das folgendermaßen aus:

Da ist es dann von der Einfahrt bis zum Briefkasten etwa 1 Meile.

Und vom Briefkasten bis zur Haustüre noch mal 1 Meile.

Da gibt’s dann aber schon die ersten Wegweiser

Der Eingang des Bauernhofs

Die Golflimousinen werden auch etwas anspruchsvoller

Und so Zeugs steht am Campingplatz rum

Nette Zugmaschine für den Wohnwagen daneben

Und wer keinen Bock hat zu fahren, der fliegt einfach auf dem hofeigenen Flugplatz ein…
Da war wirklich Betrieb auf dem Rollfeld.

Und für Bespaßung ist auch gesorgt

Abends erreichen wir das Messegelände. Es ist das ehemalige Expo Gelände von Tampa/Florida

Super Wetter und das ist gut so, denn bis auf zwei Hallen ist alles Freigelände.
Diese beiden ehemaligen Expohallen haben die 2 Sahnehäubchen-Hersteller Revell und die Nr. 1 Prevost exclusiv gemietet.

Auf dem Messegelände nutzen wir den Dry Camping. Allerdings kommen wir uns zwischen den riiiesigen Bussen mit Slides an allen Seiten ziemlich verloren vor.

Wir verbringen zwei Tage (es gibt nur 2-Tages-Tickets) auf der Messe und schauen uns die außergewöhnlich großen Busse an.

„YES SIR, Mr. President also has a Prevost“ ……… alles klar ?

Kaufpreis zwischen 1.750.000 $ und 2.140.000 $.

2,14 Mio. $ und …… VERKAUFT !!!

Kaufpreis 1.750.000 $
Wenn ich einen Scheck noch auf der Messe über 1.500.000 $ ausstelle, ist es meiner.
Darauf machte ich einen Megavorschlag.
Er zahlt mir den Rabatt von 250.000 $ bar aus ( die hätte er ja normalerweise sowieso verloren ) und dafür darf er das Fahrzeug behalten… wäre doch fair von mir…
Darauf wollte er aber nicht eingehen …. komisch …..

Hier werkelt ein 600 PS Cummins

Waren auch ganz nett anzusehen.

… klein geht´s auch, aber nicht ohne meine Klimaanlage …

Der letzte Schrei sind hier übrigens „Hunde“-Buggys. Können die Hunde hier nicht laufen???

Ich habe mehr Spaß an der „Kinderbelustigung“

Jetzt dreht Hans am Rad, am Glücksrad, und räumt gleich mal den BIG WIN, ein „Sixpack“ (6 Übernachtungen auf 6 verschiedenen Campgrounds in Florida) ab … und den Wuffi dazu.

Nach 2 Tagen haben wir 24 kostenlose Übernachtungen auf diversen RV und Spa-Resorts, Kugelschreiber, Frisbees, Schokolade und und und … Was will MAN mehr. Somit ist Florida gesichert.

Wir laufen unseren ersten kostenlosen Campground in Clearwater in 40 km Entfernung an und probieren gleich mal unser Glück. Ausgebucht!!! Evtl. Morgen … Wir brauchen nichts, wollen nur parken, versuchen wir es noch einmal. Nach kurzem Überlegen schickt sie uns auf einen Rasenfleck ohne Service. PERFEKT. Und unser Gutschein wird auch noch akzeptiert. Was wollen wir mehr … Und WIFI haben wir auch noch. Wir genießen den Nachmittag und gehen am Abend in die Kneipe um die Ecke, in der es heute Karaoke gibt. Und die Amis und das Essen sind verdammt gut!

Am nächsten Tag geht es wieder ans Wasser bis Tierra Verde. Herrlich weißer Sandstrand empfängt uns.

Allerdings ist dann auch gleich wieder alles verbaut.

Zwischendurch suchen wir noch das nur 5 km entfernte Panama Canal Museum in Seminole auf. Allerdings ist das in einem Bürogebäude untergebracht, das gerade komplett ausgeräumt wird. Da gibt es auch am Montag nix mehr zu sehen. Schade, das wäre eine schöne Abwechslung gewesen.

Stattdessen genießen wir die Fahrt über den 8,8 Kilometer langen Sunshine Skyway, der uns über das Wasser führt. Ist zwar „Toll“ (= Bezahl-Brücke), kostet aber nur 1,25$. Da kann man nun wirklich nicht meckern.

Wir suchen den Winterset RV-Park in Palmetto auf und lösen den nächsten gewonnenen Gutschein ein. No problem. Da fragen wir doch gleich mal, ob wir den 2. Gutschein, den ich gewonnen habe, auch nutzen können. Nochmal no problem. So buchen wir uns gleich für 2 Nächte ein. Ein Campground, den wir sehr empfehlen können.

Stellplatzsuche zwischen den Millionärsvillen macht langsam Spaß 😉

Am Morgen werden wir noch für den Kaffeeklatsch am Mittwoch eingeladen, um dort von unseren Reisen zu erzählen. Wie schade, dass wir schon abreisen müssen …

Anna Maria Island

Manatees sehen wir wieder nicht, dafür beobachten wir Pelikane und andere Vögel.

Mal den Kopf um 180 Grad drehen, um zu schauen. ob die Luft rein ist …und dann schlaaafen …

Penn Du nur, ich passe schon auf …..

Auf Anna Maria Island suchen wir das Appartement meiner ehemaligen Kollegin auf, die allerdings erst in 3 Tagen für eine Urlaubswoche hier sein wird. Genau zu dem Zeitpunkt wollen wir schon wieder in Canaveral sein. Da verpassen wir uns knapp. Schade …

Wir bummeln nach Sarasota. Hier gibt es das Ringling-Zirkusmuseum. Allerdings kann man es nur in Kombination mit dem Kunstmuseum und dem Ringling-Wohnhaus für 25$ besichtigen. Ein Einzelticket gibt es nicht. Wie blöd, das Zirkusmuseum hätte mich wirklich interessiert, zumal ich gerade „Wasser für die Elefanten“, einen Zirkusroman aus den 30er Jahren gelesen habe. Dann eben nicht.

Während ich die Zirkus-Infos eingeholt habe, hat Hans sich am Classic-Car-Museum gegenüber umgeschaut …. was aber nicht zuviel hergab.

Jetzt wollen wir aber endlich Manatees sehen. Wir versuchen es am Kraftwerk in Apollo Beach. 1 km vorher stehen wir schon im Stau. Was mag hier los sein??? Ist hier Jahrmarkt oder gibt es was umsonst??? Nein, die wollen alle auf den Parkplatz am Visitor-Center. Der Eintritt ist hier kostenlos. Und es ist der Bär los. Massen von Touris mit Kindern sind unterwegs.

Hier lassen sich die Manatees tatsächlich herrlich beobachten. Schön sind sie zwar nicht, aber interessant ist es schon, ihnen zuzuschauen. Seit 1892 werden sie geschützt, dürfen nicht mehr getötet werden. Seit 1967 stehen sie auf der Liste der bedrohten Tiere. Ca. 3.000 Manatees gibt es noch. Während der Sommermonate sind sie in der Gegend verteilt, in den Wintermonaten sammeln sie sich an den Quellen und im warmen Wasser der Kraftwerke (70 Grad F = 20 Grad C).

Und wenn es mal auftauchen würde, dann würde es so ausschauen.

Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum nächsten Campground in Lakeland. Campground Woodalls … und da war es … jedes Körbchen hat einen faulen Apfel … und hier ist unserer … 55+ mobile home Park …. na bravo … Das Durchschnittsalter ist eher 75+++. Aber da auch hier der 2. (doppelte) gewonnene Gutschein akzeptiert wird und wir auf der Anfahrt zum erneuten Raketenstart noch 2 Tage überbrücken müssen, beißen wir in den Apfel ( kost ja nix ).

Allerdings ist hier nix mit WIFI. So ein Mist. Das ist der übelste kostenlose Campground, den wir bisher hatten. Aber zum Parken allemal gut genug und… kostenlos!!!

Wir sind schon um 4:45 Uhr wach und beginnen den Tag als early birds. Als der Campground um 7:00 Uhr endlich die Tore öffnet, stehen wir schon abfahrbereit davor. Rentner eben …

Schnell noch mal computert … der Launchtermin steht noch für morgen. Also auf nach Cape Canaveral. Dort kaufen wir als erstes die Tickets, die uns wieder so nah wie möglich an die Startrampe bringen. Trotz der Warteschlangen am Telefon sind noch Tickets vorhanden. Puh, Glück gehabt.

Wir finden sogar noch eine Halle, in der wir noch immer nicht waren und schauen uns dort die „Wohnmobile der Zukunft“ an, Fahrzeuge, die auf anderen Planeten zum Einsatz kommen sollen.

Es handelt sich dabei um ein reines Erkundungsfahrzeug mit vielen Roboterarmen. Reichweite mehrere hundert Meilen.

Interessant ist hier, dass die Anzüge fest am Fahrzeug sind und vom Fahrzeuginnenraum aus angezogen werden. Somit wird vermieden, dass Staub in den Innenraum kommt.

So also wird unser nächstes Wombi ausschauen, damit wir uns nicht mehr auf die 5 Kontinente beschränken müssen, sondern auch mal auf andere Planeten ausweichen können. WELT-Reise ist heute … morgen geht es durch die Galaxy.

Am Abend sind wir wieder mit Jeanette und Fredi verabredet, die wir vor 6 Wochen genau hier auf dem Parkplatz kennen gelernt haben. Wir verziehen uns gleich mal in Wombi und tauschen die neuesten Infos aus. Um 18:30 Uhr vertreibt uns die Security. Wir fahren zur Hall of Fame und verziehen uns auf den Overflow-Parkplatz, der so mit Bäumen und Sträuchern umgeben ist, dass er vom eigentlichen Parkplatz nicht einzusehen ist. Allerdings haben wir Hubschrauber über uns, die uns komplett ausleuchten. Die nächsten Minuten erwarten wir einen Sheriff, aber es tut sich nichts. Uff, … Wir plaudern noch bis um 23:00 Uhr und fallen dann in den Tiefschlaf. NICHTS stört uns.

Die Sonne scheint!!! Wir stehen erst um 8:00 Uhr auf und vertrödeln den Vormittag, zumal der Rocket Launch erst um 21:05 Uhr ist. In der Nacht hat es mal wieder leicht gefroren. Es ist eben „Winter“ in Florida.

Wir fahren noch mal den Wildlife Drive auf Merritt Island und schauen uns Pelikane und Gator an. Um 17:00 Uhr laufen wir am KSC ein. Ein schnelles Abendessen und schon stehen wir 30 Minuten in der Schlange und warten auf die Busse, die uns zum Viewpoint bringen. Insgesamt 60 !!! 3achser Busse sind bis Mitternacht im KSC im Einsatz.

Und dann heißt es … warten. Es ist sternenklar und die beleuchtete Rakete ist in der Ferne gut zu erkennen.

Das ist der GPS-Satellit, den die Rakete ins All bringt. Rechts und links die Verkleidungen ( Raketenspitze )

Der geplante Start ist 21:05 Uhr mit einem Zeitfenster von 40 Minuten. Und wir warten und warten und warten. Um 21:33 Uhr ist es endlich soweit … 12 Minuten vor der gnadenlosen Deadline. Das wär´s gewesen … noch mal verschieben …

Die Atlas-Rakete wird gezündet. Und da es so klar ist, sehen wir den Feuerball heute deutlich. Und das sogar sehr lange. Dafür ist der Lärm heute deutlich geringer als beim letzten Mal. Wir sehen sogar, wie die Booster (Tanks) abgeworfen werden und wieder Richtung Atlantik zurückschweben. Beeindruckend. ´

Trotzdem ist nach 2 Minuten alles vorbei. Wir packen zusammen und schlendern zurück zum Ausgang. Wie ungefähr 5.000 andere. So stehen wir etwa eine Stunde in der Bus-Warteschlange und sind erst um Mitternacht wieder an unserem neuen Stellplatz an der Hall of Fame.

Damit ist Cape Canaveral abgearbeitet. Vielleicht klappt es ja, wenn wir aus Südamerika zurückkommen, dass wir 2020 den Start der Orion erleben … wer weiß …

Und 2017 soll der Dream Chaser als neues Space Shuttle die Probefahrt haben und ab 2019 dann zur ISS fliegen.

Er ist deutlich kleiner als das bisherige Shuttle und auf der Raketenspitze montiert.

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Jeanette und Fredi. Die beiden wollen an der Küste entlang in die Everglades trödeln, während wir wieder nach Fellsmere zu Mark und Gabriela fahren und den Tag dort vertrödeln.

Wir bekommen von Mark den Tipp, noch in die Marsh zu fahren. Diese ist weltweit bekannt für ihre Barsche. Wir wollen uns lieber die Airboats mal aus der Nähe anschauen, was auch ganz interessant ist.
Und da auch hier auf Dauer nur Power hilft, werkeln da auch mindestens 6 Zylinder und ca. 400 PS.

Wir verabschieden uns nun endgültig von Gabriela und Mark. Insgesamt haben wir hier 10 herrlich ruhige Nächte verbracht. DANKE.

Wir sind wieder auf dem Weg in die Everglades und machen einen Stopp in der Nähe des Lake Okeechobee, wo wir einen 5-Nächte-Gutschein für einen RV Park auf der Messe in Tampa gewonnen haben. Und diese 6 Tage/5 Nächte machen uns zu echten Campern.

Das beginnt gleich nach unserer Ankunft am Sonntag, wo wir die ersten Kontakte beim socializing Eis essen machen.

Am nächsten Morgen kommen die Schweizer Anita und Markus vorbei. Sie waren von 2008 – 2012 auf Weltreise, erst mit dem Motorrad, dann mit dem Truck-Trailer (= Pick.-Up mit Kabine). Nun sind sie snowbirds und für 2 Monate hier auf dem Campground. Da gibt es natürlich viel zu erzählen. Am Nachmittag schauen wir bei den Beiden vorbei und erhalten viele wertvolle Tipps. So vergeht der Tag wie im Flug. Und die nächsten Tage ebenso …

Die Abende verbringen wir wie die Renter beim Pot Luck (jeder bringt etwas für ein gemeinsames Buffett mit) oder beim Bingo (16$ gewonnen !!!). Jetzt fühlen wir uns wirklich wie die Snowbirds, sind zwischen den Rentnern angekommen.

Nach mittlerweile 10 Nächten ist es nun gut mit Campground.

Key West ruft! Aber davon mehr im nächsten Bericht … mit unbeschreiblichen Eindrücken

Allgemeine Infos
Aktueller Wechselkurs: 1 € = 1,36 $

Diesel = zwischen 3,82 und 4,19 $/gal in Florida

Everglades10$ pro Auto, gültig für 7 Tage, im Jahrespass Nationalparks enthalten
Campground (dry Camping): 16$

Cape Canaveral Shuttle zum Rocket Launch: 21,20$ pro Person zusätzlich zum Eintritt / Jahrespass

Merritt Island National Refuge: 5$ pro Auto, im Jahrespass Nationalparks enthalten

RV Messe Tampa2-Tages-Ticket: 10$ pro Person
Dry-Camping: 20$ pro Nacht

8 km langer Sunshine Skyway über die Bay of Tampa: 1,25$

Ein Gedanke zu „01.01. – 31.01.2014 – Florida (Teil II) – 2.703 km

  1. Walas Michi

    Hallo Ihr Zwei es ist schön Euer Berichte zu verfolgen und quasi fast dabei zu sein 🙂
    Weiterhin viel Spas und wir sind dabei mit Euch gruß M&M Power

    Antworten

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