4.5. – 2.6.2013 – Nova Scotia – 3.056 km

Nachdem wir unser Auto in Halifax aus dem Zoll geholt haben (s. Ankunft in Halifax) stehen wir 3 Tage in Peggys Cove und organisieren uns. Da die Touri-Saison hier erst im Juni beginnt, stört sich niemand an uns. Es ist trocken, diesig, sehr windig und ziemlich kalt. Nur selten schafft es die Sonne durch den Nebel und wärmt uns.

Am zweiten Tag bietet uns der Chef Strom aus dem angrenzenden Fischerhäuschen an … Wir verneinen dankend und er versteht die Welt nicht mehr … Manche Camper fragen schon beim Parken nach Strom … wohlgemerkt bei einer Ausflugsgaststätte …

In den nächsten Tagen holt uns allerdings der Regen ein. So fahren wir durch Mahone Bay, das eines der schönsten Städtchen Kanadas „sein soll“ … nur hindurch und bleiben erst in Lunenburg stehen. Bei Nieselregen schlendern wir durch den Ort. Allerdings ist noch fast alles geschlossen.

In La Have suchen wir als erstes den Bäcker auf, der gleich hinter der zuerst nötigen Fähre nicht zu übersehen ist. Allerdings haben wir uns aufgrund der Berichte anderer Reisender etwas anderes vorgestellt. Die Auswahl ist sehr gering und auch hier schaut das Brot eher hell, weich und pappig aus. Trotzdem erstehen wir ein Brot, das immerhin ein wenig Kruste hat und ein wenig Abwechslung auf den Tisch bringt für 4,50 Can$ sowie 2 Blaubeer-Muffins für 2,50 Can$ (2 für 1). Ich entscheide mich noch für ein Tütchen mit 5 dicken Scheiben Hafer-Knäckebrot für 1,25 $ (5 Stück für 6,25 Can$ steht am Körbchen). Was für ein Schnäppchen … Beim Bezahlen falle ich allerdings aus allen Wolken. EIN Knäcke = 1,25 Can$, das Tütchen für 6,25 Can$. Vor Schreck lasse ich die Tüte fast fallen und lege sie wieder zurück. Problemlos bekomme ich mein Geld zurück.

Unser Weg führt uns über die sehr schöne Halbinsel Bush Island zum sehr kleinen Kejimkujik-Nationalpark. Doch dafür sind wir noch zu früh. Dieser öffnet offiziell erst am 15.5. seine Tore. Also machen wir nur eine kleine Erkundungsrunde und eine Pause an einem Picknickplatz und dann weiter bis Digby. Es regnet noch immer. Wir legen einen Standtag ein, faulenzen und erledigen unseren Papierkram, kümmern uns um die Gasversorgung (s. Gas tanken) etc.

Weiter geht es nach Brier Island. Der Weg dorthin über Long Island reißt uns nicht vom Hocker. Hier gibt es nichts zu sehen. Und der Trail zum balancing Rock ist natürlich … noch geschlossen!!!

Auf Brier Island stehen wir am Leuchtturm. Nebenan ist ein Stützpunkt der kanadischen Küstenwache. Der Wind pfeift und es zieht. Ungemütlich ist es hier und kalt. Aber wir erleben einen phantastischen Sonnenuntergang in allen erdenklichen Farben.

Am nächsten Tag pilgern wir noch kreuz und quer über die Insel, die jetzt im Sonnenschein sehr schön ist und noch ein paar nette Abstecher bereit hält.

In Annapolis Royal finden wir direkt gegenüber des Fort Anne das „Sachsencafé“. Hier gibt es ein gutes deutsches Brot, für das man uns allerdings 6 Can$ abnimmt. Hans kann einer Breze nicht widerstehen und muss dafür gleich mal 2,50 Can$ hinlegen.

Am Cape Split, wo es einen großen neuen Parkplatz gibt, stehen wir ganz allein mit herrlichem Blick auf die Bay of Fundy.

Als es am nächsten Morgen regnerisch und diesig ist, sind wir total erstaunt, dass um 9:00 Uhr ein Bautrupp anrückt und den Parkplatz noch weiter bearbeiten will. Als dann auch noch ein LKW mit Bagger anrückt und Pfähle für die Seitenbegrenzung gesetzt werden sollen, nehmen wir reißaus. Egal, wo wir uns hier hinparken würden, wir würden im Weg stehen. Also gibt es nur eine Katzenwäsche, zumal unser Wassertank fast leer ist. Frühstück fällt auch erst einmal aus. Wir wollen eigentlich nur „um die Ecke“ fahren, um einen Frühstücksplatz zu finden, doch letztendlich bleiben wir erst in Connard hinter der Kirche stehen. Inzwischen ist es schon 11:00 Uhr geworden und das Frühstück wird zum Brunch.

Wir wollen heute Wasser und Diesel tanken. An einer kleinen Tanke vor Kentville tanken wir Diesel für 1,26 Can$. Der Besitzer ist sehr nett, war als Kind mit seiner Familie in Braunschweig. Und so können wir hier bei einem Plausch auch unseren Wassertank füllen.

In Wolfville ist am Samstag Farmers Markt, wo auch der deutsche Bäcker aus dem Sachsencafé vertreten ist. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir bleiben an einer kleinen Kiesbucht in einer Seitenstrasse stehen und lassen es uns richtig gut gehen. Hier bleiben wir. Der Ort ist sehr nett und gepflegt, die Sonne scheint und WIFI gibt’s auch.

Über Walton geht es nun nach Burncoat. Hier wurde 18??? der höchste Tidenhub von über 16m gemessen.
Hier die Bucht bei Ebbe:

Walton, ein mittlerweile verschlafenes Dörfchen, verfügte früher über eine eigene Mine, die scheinbar zu richtigem Wohlstand führte. Sogar eine Eisenbahn wurde von der nur wenige km entfernten Abbaustelle zum Hafen gebaut.

Heute zeugt nur noch ein türkisblauer See von dem einstmals 600m !!! tiefen und ca. 250m breiten Loch.

Der Hafen jedoch hatte seine Tücken … zahlreiche Schiffe liefen bei Ebbe auf Grund oder fielen sogar vor Anker trocken und zur Seite.

Im Leuchtturm waren alte Hochglanzfotos in Plastikfolie ausgestellt.

Das nahegelegene Schild Shangri La Cottages verspricht um diese Jahreszeit eine Chance auf einen netten Stellplatz….. Treffer! Die angrenzende Picknickwiese am Leuchtturm haben wir mal wieder ganz für uns allein. Wenn nur der Regen mal wieder aufhören würde. Wir schaffen es aber immer wieder, genau zwischen zwei Schauern mal herauszuspringen und uns Ebbe und Flut anzuschauen.

In Chester treffen wir Freunde aus Bayern und verbringen einen kurzweiligen Nachmittag und Kneipenabend mit dem Austausch der letzten Neuigkeiten aus der Heimat. Dann trennen sich unsere Wege auch schon wieder. Evtl. treffen wir in deren zwei Urlaubswochen noch einmal zusammen. Allerdings eher unwahrscheinlich, da wir genau in die entgegen gesetzte Richtung weiter fahren.

Über Pleasant Point geht es nach Sheet Harbour und weiter bis Beaver Harbour, wo wir einen ruhigen Stellplatz finden. Es ist zwar trocken aber recht trübe bei 10 Grad. Hier im Osten Nova Scotias ist die Natur wieder 14 Tage zurück und alles ist noch kahl. Wir vermissen den schon erlebten Frühling, haben nun genug von der Küstenstraße Nova Scotias gesehen und brauchen Abwechslung. Wir freuen uns auf Cape Breton Island.

Auf dem Weg dorthin würden wir uns in Sherbrooke gerne das interessante Freilichtmuseum anschauen. Hier sollen die Angestellten in der entsprechenden Kleidung sein und auch altes Handwerk vorführen. Allerdings ….. out of season …

Einen schönen Stellplatz finden wir in der Nähe von Port Shoreham in einem Provincial Park mit Beach und langem Sandstrand. Dieser wird zwar angeblich bei Dämmerung geschlossen und hat ein „No Camping“-Schild, doch wir wollen hier ja nicht campen sondern nur Schlafen. Und so sehen wir dieses großzügig. Mal schauen, ob wir morgen früh hier eingesperrt sind.

Natürlich sind wir nicht eingesperrt. Um uns hat sich mal wieder keiner gekümmert. Es regnet wieder, wird aber etwas wärmer.

Über die Brücke geht es nach Cape Breton Island. Hier schaut es endlich mal wieder nach Frühling aus, obwohl es nördlicher liegt. Die Bäume sprießen und die Tulpen blühen (Ende Mai). So entgehen wir dem Winterkoller noch ein Mal. Es wird sogar trocken und die Sonne kommt ein wenig heraus. Sogar der Wind wird hier wärmer.

Auf dem Weg zum Cape Mabou sieht Hans eine kleine Seitenstraße. Die nehmen wir!!! Und landen mitten im Wald. Die Wege sind zwar auf den GPS-Karten eingezeichnet, allerdings deutlich besser, als sie tatsächlich sind. Da es immer wieder schüttet sind die Wege wie Schmierseife. Und sind sie doch mal kiesig, so schaukeln wir von einem Loch ins Nächste. Endlich, ein neu aufgeschütteter Weg … der sich allerdings nach 1,5 km als Sackgasse entpuppt. Also wieder zurück und den nächsten Weg probiert …

Nach 2 Stunden haben wir die 20 km „Abkürzung“ nach Inverness geschafft und werden mit dieser Aussicht belohnt:

Wir wollen Sprit und Wasser tanken. Doch die einzige Dorftankstelle würden wir damit komplett blockieren. So tingeln wir durch den Ort, als Hans hinter einem Fast Food einen Bauarbeiter mit einem Schlauch die Straße abspritzen sieht … Also anhalten und fragen. Wir haben auch gleich den Chef erwischt, der uns gerne hilft. In 15 Minuten ist unser Wassertank befüllt und Hans durfte sogar noch schnell das Auto abspritzen, was nach der Schlammfahrt heute früh auch dringend nötig war. Jetzt noch Sprit tanken und wir sind wieder versorgt.

Der kleine Ort Margaree Fork besteht nur aus einer verschlossenenTouri-Info, einem Supermarkt und einer Bibliothek …. Die aber mit WLAN. Wir bleiben natürlich an der Bibliothek stehen und erledigen den Papierkram. Gute Nacht.
Gegen 4:00 Uhr werden wir wach. Da die Bibliothek im hinteren Teil des Gebäudes eine Arztpraxis hat, sagt Hans, da sei gerade ein Krankenwagen gekommen. Da aber nichts weiter zu hören ist, drehe ich mich nur um. Dann stehe ich aber doch auf und gehe ins Bad. Ich schaue aus dem einen Fenster und sehe einen „Lieferwagen“ Ich schaue aus dem anderen Fenster und sehe einen Pick-Up mit kleinem Anhänger mit der Aufschrift „Event“. Na ja, die werden irgendwas ausladen. Also wieder ab ins Bett. ½ Stunde später weckt Hans mich wieder. Er schaut mal, was da los ist. Der „Lieferwagen“ ist tatsächlich ein Krankenwagen vom St. Johns Hospital und voll einsatzbereit. Vor uns ist alles mit Seil und Hütchen abgesperrt, Massen von Autos sind auf der Straße zu sehen, vor uns blinkt alles in rot und blau und grün … Auf dem Pick-Up ist eine Uhr aufgebaut, die läuft und eine Zeit anzeigt, die wir nicht zuordnen können. Was mag da los sein??? Hans orakelt, im Halbschlaf etwas von einem Atomkraftwerk, das in die Luft gesprengt wurde oder der Rapper des Landes wurde angeschossen … Wir wissen gar nichts. Der Menschenauflauf vor uns wird immer größer, aber keiner kümmert sich um uns. Aussteigen mögen wir nun auch nicht. Dann sehen wir jemanden, der schnell die Straße entlang rennt, die Arme hoch reißt.
Augenblicklich bricht Hektik aus…. Hupen, rasseln, johlen… Bis wir erkennen, dass es sich um Läufer handelt, die hier ins Ziel laufen…
Dafür hat sich alles recht ruhig verhalten, zumal es „noch mitten in der Nacht“ ist. Wir schauen uns das Spektakel eine Weile an. Eine Frau, die sich die Landkarten auf Wombi anschaut, frage ich aus dem Fenster heraus, was hier los sei. … Wie, Ihr wisst das nicht??? No ….Und sie erklärt uns, dass dies das jährliche Cabot Trail Rennen ist, wo Teilnehmer in 17 Etappen die 275 km des Cabot Trail laufen.
Der Spuk dauert noch ca. eine Stunde, die Läufer der nächsten Etappe rennen von hier los … und dann ist alles genau so schnell wieder abgebaut und alle sind verschwunden.

Nun geht es endlich in unseren ersten großen kanadischen Nationalpark. Erster Stopp ist in Cheticamp, wo wir die Bordküche auffüllen. In Petit Etang, 3 km weiter, gibt es sogar einen französischen Bäcker, wo ich ein frisches Rosinenbrot bekomme.

Dann stehen wir auch schon am Eingang des Nationalparks. An der Info informieren wir uns ausführlich über den Jahrespass, der nicht nur für die Nationalparks gilt, sondern auch für zahlreiche weitere Museen und Sehenswürdigkeiten. Wir kaufen heute ein Tagesticket (das immerhin 24 Stunden gilt). Sollten wir uns für den Jahrespass entscheiden, so würde uns der heutige Eintritt bei Vorlage der Quittung auf den Betrag angerechnet. Hier im Cape Breton Nationalpark zahlen wir pro Person pro Tag 7,80 Can$. Der Jahrespass kostet pro Person 67,70 Can$. Da gibt es nichts zu überlegen. Gleich morgen werden wir den Pass erwerben, der 365 Tage gültig ist.

Inzwischen ist es total diesig und regnerisch. Wir wollen zum Meat Cove ganz im Norden. Die Straße schlängelt sich teilweise sehr steil mit Blick auf die vereinzelten Fischerboote am Wasser entlang.
Dort angekommen könnten wir an einer kleinen Beach stehen, sehen aber auf dem verlassenen Camping (oben auf den Klippen), der erst am 1.6. öffnet, hinter der Absperrung einen Landy stehen. Corry und Maik ( www.travel-north.com ) haben uns auch gleich entdeckt. Die Beiden kommen aus der Schweiz und sind schon seit 3 Monaten (für insges. 9 Monate) von Baltimore aus unterwegs. Sie haben genau unser Ziel: Neufundland. Sie haben vom Campingbesitzer die Erlaubnis, hier kostenlos zu stehen, zumal noch nicht alles vorbereitet ist und noch nicht offiziell eröffnet. Da wir den Besitzer nicht mehr sehen, entscheiden wir, hier ebenfalls stehen zu bleiben. Wir laden die beiden noch auf einen Kaffee in Wombi ein und verbringen bis 23:00 Uhr einen netten Abend.
Am nächsten Tag bleiben wir hier stehen und warten auf die Wale. Nichts!!! Am Nachmittag fängt es auch noch an zu regnen und es wird deutlich kälter. Wir machen uns aus dem Staub.

In Neils Harbour finden wir einen schönen Platz am Leuchtturm. Später gesellt sich noch ein Paar aus Kalifornien mit Ihrem Camper dazu. Es gibt also doch außer uns noch Touris ….
Am nächsten Morgen ist es zwar noch kalt, aber der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Am Parkausgang angekommen, kaufen wir sogleich den Jahrespass für die kanadischen Nationalparks, gültig bis zum Ablauf des Monats im nächsten Jahr. Blöd gelaufen für uns, denn unser Pass ist jetzt bis Ende Mai 2014 gültig. In 3 Tagen hätten wir einen Pass erwerben können, der bis Ende Juni gültig wäre. Zu spät. Dafür wurde uns immerhin unser Tagesticket, das wir vor 2 Tagen erworben hatten, angerechnet.

Von Ingonish folgen wir Richtung Süden einer traumhaften Strecke mit super Ausblick auf das Meer. Allerdings haben wir einen riesen LKW hinter uns, der mächtig drängelt. So macht die Strecke nicht soviel Spaß, als wenn man alleine, langsam dahinzuckeln könnte.

In Baddeck ist das Alexander Graham Bell Museum. Dies ist ebenfalls in unserem soeben erworbenen Jahrespass enthalten. Wir nehmen die schöne Route über St. Anns Bay mit der kleinen Kabelfähre.

Baddeck ist der erste quirlige Ort, den wir hier erleben. Ob das auch mit dem heutigen schönen Wetter zusammen hängt? Jedenfalls sehen wir hier endlich mal Leute im Straßencafé.

Wir ergattern im Farmer Markt mal wieder gutes deutsches Brot.

Das Museum entpuppt sich als sehr interessant.
Bell hatte nicht nur das Telefon erfunden, sondern was viele nicht wissen, auch relativ große Flugzeuge und Flugboote konstruiert.

Um den Frühling in Neufundland noch ein wenig hinaus zu zögern, haben wir beschlossen, noch ein paar Tage am Bras d´Or Lake zu verbringen. Wir drehen eine Runde um West Alba mit super Aussicht und kommen durch Orangedale mit einem kleinen privaten Eisenbahnmuseum mit Bahnhof.

Das ist mal ein Schneepflug:

Unser Weg führt uns auf die Isle Madame. Hier wäre es bei Sonnenschein bestimmt traumhaft schön. So erscheint uns jedoch alles grau in grau. Wir umrunden die Insel, fahren dann aber doch noch weiter bis St. Peters und verbringen mit wichtigem Papierkram den Nachmittag. Nebenan ist noch eine Laundry. Wir erfahren, dass Waschen und Trocknen jeweils 2 Can$ kostet. Da wir inzwischen 4 Wochen unterwegs sind und unser Wäschekorb überquillt, werden wir morgen früh diese Chance nutzen, damit wir sauber in Neufundland ankommen werden.

Wir waschen 2 Maschinen Handtücher und Bettwäsche und werfen diese sofort in die Trockner.

Hosen und Shirts nehmen wir nass mit.
In Point Michel gibts einen hübschen Picknickplatz an der Beach, wo wir gleich unsere Wäscheleine spannen und die nassen Klamotten aufhängen. Während diese trocknen räumt Hans die Heckgarage um und ich putze endlich mal das Bad.
Danach haben wir uns eine leckere Pasta Bolognese verdient.

Für die ca. 120 km nach Louisburg brauchen wir 4 Stunden.
Der Ort ist wie ausgestorben.
An der Fortress ist die Anzahl der Besucher noch sehr überschaubar. Nur ein Teil der Häuschen ist geöffnet und von den versprochenen Mitarbeitern in traditioneller Kleidung sind nur 5 zu sehen. Die erwähnten Darstellungen von altem Handwerk wie Brot backen etc. suchen wir vergeblich. Und das Ganze für 7,60 Can$ pro Person. Zum Glück ist es mit unserem Kanadapass kostenlos.
Die Anlage ist zwar recht interessant, insgesamt hätten wir aber mehr erwartet. So sind wir schon ein wenig enttäuscht und verbuchen dieses Museum als „Touri-Trap“.

Wir schauen noch zum Leuchtturm. Hier soll der 1. Leuchtturm Kanadas gestanden haben. Am recht großen Parkplatz gibt es auch gleich eine Spendenbox. Hier ist uns zu viel los. Kurz vorher haben wir einen netten Picknickplatz gesehen, den wir wieder aufsuchen. Hier gefällt es uns.
Kurz danach kommt ein PKW, 2 Paare steigen aus, laden Einkaufstüten, Gaskocher, Kochtopf und ein Dutzend Hummer aus. Wir fragen, wann das Essen fertig ist und sagen unser Kommen zu. Allgemeines Gelächter. Nach 30 Minuten klopft es an der Tür und der Hummer wird sogar geliefert! Gerne nehmen wir an und kämpfen uns an das Innenleben vor. LECKER! Wir bedanken uns für die edle Spende und unterhalten uns noch eine halbe Stunde. So bekommen wir noch einige Kanada-Infos aus erster Hand und erfahren, dass unser Wombi ein „Rig“ ist.
Wir verbringen eine ruhige Nacht.

Hummer, so lehrt man uns, werden bis zu 160 Jahre alt und können ein Gewicht von bis zu 40 Pfund erreichen.
Diese Hummerscheren sahen wir in einem Restaurant ausgestellt:

Jetzt ist noch einmal Power-Shopping in Sydney angesagt.

Bei schönstem Wetter fahren wir am nächsten Tag auf die Fähre nach Neufundland.

Reiseverlauf in Nova Scotia („click“ zum Vergößern)

Allgemeine Infos
Wir sind erstaunt über die Freundlichkeit, die uns hier entgegengebracht wird. Liegt es daran, dass unser Camper (a perfect going everywhere machine) hier etwas Besonderes ist und mit „I`ve never seen this before“ bestaunt wird? Oder sind nach dem langen Winter alle froh, mal wieder Kontakt nach außen zu haben? Denn noch hat die Saison anscheinend nicht begonnen. Wir sind ziemlich allein unterwegs.

Das Wetter war in diesem Mai sehr durchwachsen. Bei unserer Ankunft konnten man gerade die ersten grünen Spitzen erahnen. Jetzt, 4 Wochen später wird zwar alles grün, aber oft ist es ist mit 5 Grad, eisigem Wind und Regen sehr ungemütlich. Manchmal wagt sich zwar die Sonne hervor, hält aber nicht lange durch.

Bisher haben wir weder Bären noch Elche noch Adler gesehen.

Nova Scotia eignet sich prima, um erst mal „anzukommen“. Städte, kleine Fischerdörfer und Nationalpark wechseln sich ab. Es entspricht jedoch noch nicht unserer Vorstellung von Kanada.

Wechselkurs: 1 € = 1,30 Can$

Diesel: zw. 1,25 und 1,32 Can$
Progane-Gas: 1,32 Can$/Liter
Telefon: Prepaid Karte mit 3 Can$ pro Minute
für Gespräche nach Deutschland
Oder Vertrag mit 60 Can$ pro Monat zzgl. Long
Distance Calling Card

Wir entscheiden uns für unseren deutschen Vertrag, den wir auf 0€ gesetzt haben, aber im Notfall jederzeit zu 1,39 €/min. telefonieren könnten.

Lebensmittel: 1 L Milch: 2,15 $
1 Toastbrot: 3,00 $
12 Eier: 3,00 $
4 L Wasser: 1,00 $ bis zu 2,70 $
1 Schachtel Zigaretten: 10.00 $
Wäsche waschen und trocknen: je 2,00 $

WIFI steht uns an fast jeder Touri-Info zur Verfügung. Ansonsten kann man hier in jeder Bibliothek und Touri-Info das normale Internet nutzen.

6 Gedanken zu „4.5. – 2.6.2013 – Nova Scotia – 3.056 km

  1. Lassie

    Hai zsammen
    TOLLER BERICHT!!!
    Na also, klappt doch! Weiter so! Und nicht mit den Bildern sparen 😉

    Ganz viele liebe Grüße, noch aus Dhaka
    Jürgen & family

    Antworten
  2. Icelandbus 1.1

    Da sind sie wieder! 😀
    Ein sehnsüchtig erwarteter Bericht mit tollen Bildern.
    Wenn man den Bericht so liest, dann scheint Brot ganz wichtig zu sein. 😉
    Vielen Dank und weiter so!

    Antworten
  3. LutzB

    Sitze mit ner (bezahlbaren) Kippe am Zahn und nem Glas Guinness vorm Rechner und genieße Euren „Urlaub“ virtuell mit.
    Morgen geht’s zur Demo gegen das Nichtrauchergesetz in Kneipen. 🙂

    Lutz

    Antworten
  4. Agathe & Michael Wollert

    Habt vielen Dank für Euren sehr informativen Bericht. Irgendwann werdet Ihr beide nicht drum rum kommen selbst Brot zu backen, keine laundrey mehr zu haben, Ihr werdet wo hin kommen, wo es keine Pizza und keine Spaghetti mehr gibt…
    Warum nur warum??? habt Ihr beide nicht mit Afrika Eure Reise um die Welt begonnen. … Wir hätten Euch beide soooo gerne hier! 🙂
    Ganz herzliche Grüße
    Agathe&Michael
    Wie war das 31.12.2015 Ushuaia? Könnte knapp werden für uns! 🙂

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  5. Alexander Rietl

    Das hört sich ja wie Urlaub an ;o) ja da kann man es aushalten und der Hans ohne Latzhose !!!! Das tut doch mal gut, einfach nur REISEN……

    Weiter viel Spaß

    Alex + Daniela + Matteo und die Hunde

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  6. klaus mayer

    hi ihr beiden,
    lasst euch nicht von den boesen muecken auffressen,
    wir waren wie geplant zur sommersonnenwende in inuvik. war ein tolles fest die feiern da den aboriginalday.
    am dempster hwy haben wir christine und peter mit dem grossen wagen getroffen.
    eine schoene reise noch
    lg klaus und gisi

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